Der wichtigste Seehandels-Indikator Baltic-Dry-Index (BDI) hatte im September 2019 einen Höhepunkt von 2443 Punkten erreicht. Bis zum 3. Februar 2020 fiel der BDI auf 445 Punkte zurück. Als im März 2020 die ersten Lockdowns eingeführt wurden, dümpelte der BDI im unteren Punktebereich (2. März 2020: 607 Punkte, 30. März 2020: 454 Punkte, 6. April 2020: 401 Punkte, 13. April 2020: 667 Punkte, 20. April 2020: 582, 27. April 2020: 531).
Am 25. Mai erreichte der BDI 496 Punkte, um anschließend einen Anstieg zu verzeichnen. Bis zum 29. Juni 2020 stieg er auf 1871 Punkte, was offenbar damit zusammenhängt, dass die Lockdowns etwas aufgeweicht wurden. Anschließend wurden massive Schwankungen beobachtet (20. Juli 2020: 1350, 17. August 2020: 1265, 28. September 2020: 1350, 19. Oktober 2020: 1205, 23. November 2020: 1214, 7. Dezember: 1265). Ab Januar 2021 verzeichnete der BDI einen Anstieg auf 1743 bis zum 25. Januar 2021. Zum 8. Februar 2021 wurde ein Rückgang auf 1359 beobachtet. Daraufhin stieg die BDI-Kurve. Am 22. Februar 2021 wurden 1692 Punkte, am 22. März 2021 exakt 1948, am 5. April 2021 2119, am 12. April 2358, am 15. April 2021 2793 und am 3. Mai 2021 3118 Punkte verzeichnet.
Interessant ist, dass der BDI am 26. April 2021 auf den höchsten Stand seit September 2010 gestiegen war – nämlich auf 2808 Punkte. Am 29. April hatte der BDI sogar die 3000-Punkte-Marke überschritten. „Splash247“ berichtet, dass Analysten zuversichtlich auf die nahe Zukunft schauen. Ihnen zufolge hat der BDI mittlerweile ein nachhaltiges Niveau erreicht. Das „Wall Street Journal“ berichtet, dass vor allem der Boom bei den chinesischen Rohstoffimporten zu einer Stabilisierung des BDI geführt habe.
Der BDI wird von der Baltic Exchange in London veröffentlicht. Er ist ein wichtiger Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern (hauptsächlich Kohle, Eisenerz und Getreide) auf Standardrouten. „Fondsvermittlung24“ definiert den BDI mit folgenden Worten: „Der Baltic Dry Index zeichnet die Frachtraten der Standardrouten für das Verschiffen von Trockengütern nach. Enthalten sind die Frachtratenpreise für vier verschiedene Schiffsgrößen (Handysize, Supramax, Panamax und Capsize). Der Baltic Dry Index weist nur eine geringe Korrelation mit Standardmärkten wie Aktien, Renten oder Immobilien auf. Der von der Londoner Baltic Exchange berechnete Baltic Exchange Dry Index (BDI) ist einer der wichtigsten Gradmesser für die Entwicklung der Charterpreise bei Massengutfrachten. Er setzt sich aus vier Sub-Indizes zusammen, die verschiedene Schiffsklassen und Routen abbilden. Hauptfrachtgüter sind Kohle, Eisenerze und Getreide.“