Finanzen

In Rekordzeit: EU-Beitritt stürzt Kroatien in Wirtschafts-Krise

Seit drei Monaten ist Kroatien Mitglied der EU - und schlittert in eine tiefe Wirtschaftskrise. Die Exporte brechen ein: Minus 20 Prozent allein im August. Das Wunder bleibt aus, im Gegenteil. Hier reift der nächste Bailout-Kandidat heran.
16.10.2013 00:50
Lesezeit: 1 min

Kroatiens Exporte brechen weg: Wie die Tageszeitung Poslovni dnevnik berichtet, handele es sich um eine erste Hochrechnung der Regierung, nachzulesen auf Presseurop.eu. Das Exportvolumen soll alleine im August um 19 Prozent geschrumpft sein. In den ersten acht Monaten des Jahres sind die Exportzahlen im Vergleich zu 2012 um 6,3 Prozent gesunken.

Die kroatische Regierung sucht ratlos nach Erklärungen: „Mit dem EU-Beitritt ist Kroatien einem intensiveren internationalen Wettbewerb ausgesetzt und hat alle Vorteile verloren, die es im Rahmen seiner Zugehörigkeit zum Mitteleuropäischen Freihandelsabkommen (CEFTA) genossen hat.“

Die Tageszeitung Vecernji List kommt auf eine ähnlich ernüchternde 100-Tage-Bilanz des EU-Beitrittes: Die Ratingagenturen hätten die Kreditwürdigkeit Kroatiens als spekulative Anlage eingestuft und folglich herabgestuft, anstatt für günstige Kredite zu sorgen. Die Zölle seien zwar verschwunden, doch die Preise seien gleichgeblieben. Und schließlich hätten die Visumsbestimmungen Tausende türkische, russische und ukrainische Touristen aus dem Land getrieben. Hinzu komme, dass Kroatien „aufgrund seines explodierenden Haushaltsdefizits von der Union überwacht wird”.

UKIP-Chef Nigel Farage hatte dies in einem Interview vor dem Beitritt Kroatiens bereits geahnt: Farage warnte Kroatien, seine Souveränität mit dem Beitritt aufzugeben. Er glaube nicht, dass den Kroaten vor dem Entschluss die Wahrheit gesagt wurde. Die einzigen, die vom Beitritt profitieren, seien die Politiker und Bürokraten, die Unabhängigkeit des Landes gehe verloren.

Das sehr informative Interview mit Farage:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...