Die Deutsche Lufthansa kommt einer Forderung der EU-Kommission nach und setzt die Zinszahlungen auf eine Anleihe bis zur Rückzahlung der staatlichen Corona-Hilfen aus. Die Kuponzahlungen für die 2015 emittierte, 500 Millionen Euro schwere Hybridanleihe würden bis zur Rückzahlung der Stillen Beteiligungen des Staates gestoppt, teilte die Lufthansa am Mittwochabend mit. Die EU-Wettbewerbshüter sähen die jährlichen Kuponzahlungen von 5,125 Prozent als Verstoß gegen die Beihilfe-Vorschriften. Gläubiger oder Aktionäre sollen nach den EU-Regeln nicht bedient werden, solange ein Unternehmen auf Geld der Steuerzahler angewiesen ist.
„Die Lufthansa Group beabsichtigt, die aufgeschobenen Kuponzahlungen schnellstmöglich nachzuholen“, hieß es in der Mitteilung. Hybridanleihen gelten wegen ihrer lange Laufzeit - in diesem Fall 60 Jahre - teilweise als Eigenkapital.
EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte sich nach einem Bericht des Magazins „Spiegel“ bei der Bundesregierung über die Lufthansa beschwert. Sie habe bemängelt, dass die angeschlagene Fluggesellschaft im Februar 25 Millionen Euro Zinsen an Anleihegläubiger gezahlt hatte, ohne Brüssel zu informieren. Die Zahlung hätte gestundet werden können.