Technologie

Neuheit: Mit Farbstoffen den Verschleiß von E-Motoren erkennen

Lesezeit: 1 min
26.05.2021 16:10
Die E-Technik entwickelt sich immer weiter. Und jetzt gibt wieder einen Fortschritt, der aufhorchen lässt.
Neuheit: Mit Farbstoffen den Verschleiß von E-Motoren erkennen
Zellen in einer E-Batterie (Foto: dpa).
Foto: Arno Burgi

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Farbstoffe in Elektromotoren sollen künftig anzeigen, ob ein Austausch des Motors nötig wird, weil Kabel-Isolierungen spröde werden. Die Neuheit haben Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) präsentiert. Dabei arbeiteten die Gelehrten mit Elantas zusammen - einem Geschäftsbereich des Spezialchemiekonzerns Altana.

Die Partner haben ein neues Verfahren entwickelt, mit dem die Farbstoffe direkt in die Isolierungen integriert werden können. Sie zeigen durch einen Farbwechsel an, wie stark sich die isolierende Harzschicht um die Kupferdrähte im Motor abgebaut hat. Ein technisches Gerät, das direkt in den Motor eingebaut wird, analysiert dann, wie weit der Prozess schon fortgeschritten ist.

Hintergrund: Ein ähnliches System, das den Verschleiß erkennt, ist bereits in jedem modernen Verbrennungsmotor Standard. Hier melden Detektoren, wann zum Beispiel ein Ölwechsel nötig ist und ersparen damit unnötige Überprüfungen. Doch bei Elektromotoren hatte es so eine Technik bisher noch nicht gegeben.

Eng gewickelte Kupferdrähte verkomplizieren Einblick in E-Motor

Die E-Motoren bestehen im Inneren üblicherweise aus eng gewickelten Kupferdrähten - und diese sind wiederum mit einem isolierenden Harz überzogen. „Diese Isolierung verändert sich im Laufe der Zeit. Sie wird spröde, weil sie durch Wärme und chemische Prozesse abgebaut wird“, erklärt Professor Wolfgang Binder vom Institut für Chemie der MLU. Von außen ist jedoch nicht zu erkennen, ob die Isolierungen der Drähte im Inneren noch intakt sind oder ob ein Austausch des kompletten Motors notwendig ist.

Die neuen Isolierungen können in Elektromotoren von Autos, aber auch von Arbeitsmaschinen und anderen Gerätschaften zum Einsatz kommen. „Diese Ergebnisse zeigen, was eine gelungene Kombination aus universitärer Grundlagenforschung und unternehmerischem Anwendungs-Know-how bewirken kann“, so Simon Rost, Leiter Forschung & Entwicklung bei Elantas in Hamburg. „In Zukunft können wir unseren Kunden dadurch einen Mehrwert bieten und einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten."

Das neue Verfahren wurde von Elantas Anfang des Jahres zum Patent angemeldet. Die Forschung wurde durch den Spezialchemiekonzern Altana und durch eine besonderes EU-Programm finanziell unterstützt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...