Politik

In Bayern: CSU und Söder setzen sich Wahlziel von 40 Prozent plus

Die CSU strebt bei der Bundestagswahl einen Stimmenanteil von mehr als 40 Prozent in Bayern an.
27.05.2021 13:24
Lesezeit: 2 min
In Bayern: CSU und Söder setzen sich Wahlziel von 40 Prozent plus
18.07.2018, Bayern, Kirchdorf: Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, schaut während der Grenzkontrollen durch die bayerische Landespolizei am Grenzübergang Kirchdorf durch ein Nachtsichtgerät. (Foto: dpa) Foto: Lino Mirgeler

Die CSU strebt bei der Bundestagswahl einen Stimmenanteil von mehr als 40 Prozent in Bayern an. Bundesweit müsse die Union mehr als 30 Prozent erreichen, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Union über 30 Prozent und die CSU über 40 Prozent zu bringen.“ In Umfragen kamen die Unionsparteien insgesamt zuletzt allerdings lediglich auf Werte um 25 Prozent und die CSU auf 32 Prozent. Der Bundestag wird am 26. September gewählt.

CSU-Chef Markus Söder kündigte an, seine Partei wolle zusätzlich zum gemeinsamen Unions-Wahlprogramm nun doch mit eigenen bayerischen Plänen antreten. „Da wir eine eigenständige Partei sind, die nur in Bayern antritt, müssen wir das Programm ergänzen“, sagte Bayerns Ministerpräsident der Funke-Mediengruppe. Bisher galt als sicher, dass die CSU diesmal nicht mit einem eigenen „Bayernplan“ antreten würde. Söder fordert zudem eine erneute Erhöhung der sogenannten Mütterrente, die zwischen CDU und CSU schon in früheren Bundestagswahlkämpfen strittig war.

Nach wochenlangen Sticheleien gegen Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet betonten sowohl Söder als auch Blume in ihren Interviews die klare Unterstützung für den CDU-Chef. Er sei „zuversichtlich“, dass man mit Laschet die Wahlziele erreichen werde, sagte CSU-Generalsekretär. Laut einer neuen Umfrage käme die CSU derzeit aber bei einer Bundestagswahl nur auf 32 Prozent. CSU-Chef Söder machte allerdings klar, dass Laschet die Hauptverantwortung für das Wahlergebnis haben werde. „Armin Laschet steht bei unserem Wahlkampf im Mittelpunkt“, sagte er.

Söder lehnte zudem eine Unions-Beteiligung an einer Bundesregierung unter Grünen-Führung deutlich ab. „Wenn die Union nicht mehr den Kanzler stellt, dann ist sie faktisch abgewählt. Und eine abgewählte Partei muss einen anderen Weg der Erneuerung antreten - in der Opposition“, betonte er. Söder warnte zudem davor, zu sehr auf ein Bündnis von CDU/CSU mit der FDP zu setzen. Dies stärke die Liberalen nur. Laschet hatte immer wieder auf die guten Erfahrungen mit seiner schwarz-gelben Koalition in Nordrhein-Westfalen verwiesen.

Söder bezog in der Debatte über das Wahlprogramm der Union, das im Juni vorliegen soll, auch inhaltlich abweichende Positionen zum CDU-Chef: So forderte er erneut einen früheren Kohleausstieg als 2038. Laschet hatten dagegen vor allem mit Blick auf die Landtagswahl in dem Kohleland Sachsen-Anhalt am 6. Juni gerade wieder betont, dass dies für Ostdeutschland nicht machbar sei und die Politik gegebene Versprechen aus dem Jahr 2020 auch einhalten müsse. Söder forderte zudem wieder ein Ende der Zulassung für fossilen Verbrennungsmotoren ab 2035. Der Unions-Kanzlerkandidat hatte es gerade erst abgelehnt, sich auf ein Enddatum festzulegen.

Ein möglicher Streitpunkt ist auch die CSU-Position zur Mütterrente, deren Höhe derzeit von den Geburtsdaten der Kinder abhängt. „Wenn man A sagt, muss man auch B sagen. Ich finde es am Ende willkürlich, das mit einem Stichtag zu beenden“, sagte Söder auf einer virtuellen Programmkonferenz der CSU am Donnerstagabend. Deshalb sollen die knapp zehn Millionen Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, nach dem Willen der CSU drei statt bisher zweieinhalb Rentenpunkte angerechnet bekommen. In der CDU war das Thema vor allem wegen der hohen Kosten bereits in den Bundestagswahlkämpfen 2013 und 2017 umstritten gewesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.