Finanzen

Börsenreport: Dax steigt auf neues Rekordhoch

Europas Börsen verzeichnen am Montag neue Kursrekorde. Das übliche Sommerloch könnte Anlegern zufolge dieses Jahr ausfallen.
14.06.2021 10:58
Aktualisiert: 14.06.2021 10:58
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Börsenreport: Dax steigt auf neues Rekordhoch
Der Dax stieg am Montag zum 23. Mal in diesem Jahr auf ein neues Rekordhoch. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

In Erwartung einer kräftigen Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie und einer anhaltenden Geldflut der Notenbanken steigen weitere Anleger in die europäischen Aktienmärkte ein. "Die Angst vor dem saisonal üblichen Sommerloch ist kaum vorhanden", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Der Dax stieg am Montag um bis zu 0,7 Prozent und markierte mit 15.802,67 Punkten zum 23. Mal in diesem Jahr ein Rekordhoch. Damit stellte er an rund 20 Prozent aller Handelstage jeweils eine neue Bestmarke auf. Der breit gefasste europäische Stoxx600 erreicht sogar eine Quote von etwa 33 Prozent. Er kletterte zu Wochenbeginn ebenfalls um 0,7 Prozent und markierte mit 460,51 Zählern seinen 38. Höchstwert 2021. Der Auswahlindex EuroStoxx50 stieg ähnlich stark auf ein 13-1/2-Jahres-Hoch von 4155,24 Punkten.

FED-BERATUNGEN WERFEN SCHATTEN VORAUS

"Die Pandemie ist spätestens mit den nun deutlich sinkenden Neuinfektionen gar kein Thema mehr, und auch mit der Inflationsangst scheinen sich die Anleger mehr und mehr arrangieren zu können", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Gleichzeitig blicken Börsianer mit wachsender Spannung auf die geldpolitischen Beratungen der US-Notenbank am Mittwoch. Die Investoren gingen zwar allgemein davon aus, dass die Fed von ihrem aktuellen Kurs vorerst nicht abweichen und die Finanzmärkte weiterhin mit Geld fluten werde, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst beim Brokerhaus AvaTrade. "Ihre Projektionen zu Inflation, Zinsen und Konjunktur könnten aber für Kursturbulenzen sorgen."

In den vergangenen Monaten hatten Spekulationen auf eine vorzeitige Straffung der geldpolitischen Zügel durch die Fed wiederholt für Unruhe an den Börsen gesorgt. Davon war am Montag bei den Anleihen nichts zu spüren. Die Renditen der richtungweisenden Bonds aus den USA und Deutschland lagen jeweils kaum verändert bei plus 1,464 und minus 0,268 Prozent.

Aus Gold zogen sich Investoren dagegen zurück. Es büßte gut ein Prozent auf 1856 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) ein. Investoren gingen offenbar davon aus, dass die Diskussion um eine Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe an Fahrt gewinnen werde und machten bei dem Edelmetall Kasse, sagte Stephen Innes, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses Axicorp.

ÖLPREIS ZIEHT WEITER AN - BITCOIN AUF ERHOLUNGSKURS

Konjunkturoptimisten waren auch am Rohölmarkt in der Überzahl. Der Preis für die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um bis zu 1,1 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 73,52 Dollar je Barrel (159 Liter). "Mit Beginn der Sommerreisesaison dürfte die Nachfrage nach Benzin weiter zunehmen", prognostizierte Dirk Steffen, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. "Insbesondere, falls die USA ihre pandemiebedingten Einreisebeschränkungen zeitnah lockern sollten."

Aufwärts ging es auch für Bitcoin. Die Cyber-Devise legte dank eines positiven Tweets von Elon Musk zeitweise um gut sieben Prozent auf 39.826 Dollar zu. Der Tesla-Chef hatte am Wochenende getwittert, sein Unternehmen werde die Kryptowährung wieder als Zahlungsmittel akzeptieren, wenn etwa 50 Prozent der für die Verschlüsselung und Validierung von Transaktionen benötigten Energie aus erneuerbaren Quellen stamme. Es sei aber unklar, wie Musk dies überprüfen wolle, warf Alain Kunz, Chef für digitale Anlageklassen bei der Bank Cler, ein.

Am deutschen Aktienmarkt gewannen Traton-Titel 0,9 Prozent, obwohl die Volkswagen-Nutzfahrzeugtochter Insidern zufolge über eine rund eine Milliarde Euro schwere Kapitalerhöhung nachdenkt. Das Unternehmen wolle vergleichsweise wenig frisches Geld einsammeln, sagte ein Börsianer. Außerdem werteten Investoren es positiv, dass die zusätzlichen Mittel zur Finanzierung der Übernahme des US-Rivalen Navistar genutzt werden sollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Juristin warnt: Trump bedroht die Meinungsfreiheit in nie dagewesenem Ausmaß
19.10.2025

Die US-Juristin Nadine Strossen warnt vor einer beispiellosen Bedrohung der Meinungsfreiheit unter Donald Trump. Der Ex-Präsident greife...

DWN
Technologie
Technologie Elektroschrott: Europa sitzt auf Millionen Tonnen wertvoller Rohstoffe
19.10.2025

Europa produziert jährlich über 10 Millionen Tonnen Elektroschrott – doch der Großteil bleibt ungenutzt. In alten Handys, Laptops und...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold, Anleihen, Tagesgeld: Wo Ihr Geld heute noch sicher ist und Rendite bringt
19.10.2025

Krisen, Kriege, Inflation: Die großen Verwerfungen unserer Zeit beeinflussen auch Investitionspläne. Während Kleinanleger auf Tagesgeld...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktivrente: Warum der steuerfreie Zuverdienst problematisch ist
19.10.2025

Die Regierung will Rentner zum Weiterarbeiten motivieren und einen steuerfreien Zuverdienst ermöglichen – bis zu 2.000 Euro pro Monat...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Halbleitermarkt im Blick: Chinesische Investoren nach Nexperia-Fall im Fokus
19.10.2025

Die Kontrolle über strategisch wichtige Unternehmen in Europa gewinnt angesichts der Spannungen zwischen China und den USA an Bedeutung....

DWN
Technologie
Technologie Sex mit der KI? ChatGPT soll Erotik-Funktion erhalten
19.10.2025

Sexy ChatGPT? Laut dem Chef der Entwicklerfirma OpenAI soll der Chatbot bis Jahresende auch Erotik anbieten. Details sind noch unklar.

DWN
Technologie
Technologie Cybersecurity: Was Firmen jetzt tun müssen, um den Cyberkrieg zu überleben
19.10.2025

Die digitale Kriegsführung ist längst Realität, doch viele Unternehmen verkennen das Ausmaß der Bedrohung. Zwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft JPMorgan-Chef Dimon warnt: Die Party an den US-Börsen ist vorbei – jetzt zählen Waffen statt Aktien
18.10.2025

JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeichnet ein düsteres Bild der Weltwirtschaft: Er warnt vor einer harten Marktkorrektur, kritisiert die Politik...