Finanzen

Türkische Notenbank hät Leitzins konstant bei 19 Prozent

Die türkische Notenbank rüttelt angesichts der weiter hohen Inflation vorerst nicht am Leitzins.
17.06.2021 16:56
Aktualisiert: 17.06.2021 16:56
Lesezeit: 1 min
Türkische Notenbank hät Leitzins konstant bei 19 Prozent
Die Entwicklung des Leitzinses in der Türkei. (Screenshot/Take-Profit.org)

Die türkische Notenbank rüttelt angesichts der weiter hohen Inflation vorerst nicht am Leitzins. Der geldpolitische Schlüsselsatz bleibt bei 19 Prozent, wie die Währungshüter am Donnerstag mitteilten. Die Notenbank signalisierte jedoch, dass sie sich auf eine Senkung zubewegt. Experten rechnen für das Jahresende damit. Hintergrund ist die Erwartung, dass sich die hohe Inflation im Land dann etwas abebben wird. Im Mai lag die Teuerungsrate nur knapp unter 17 Prozent.

Der erklärte Zinsgegner und einflussreiche Staatschef Recep Tayyip Erdoğan hat allerdings bereits laut darüber nachgedacht, dass auch Juli oder August für eine Zins-Senkung in Frage kämen, so Reuters. Dies hat Analysten zu Warnungen bewogen, die Lira und die Wirtschaft könnten unter einer frühzeitigen Senkung leiden.

„Alles in allem hat die Zentralbank angesichts der schwierigen Inflationsdynamik, der fragilen Kapitalflüsse und der Wechselkursaussichten keine Veränderungen beim Leitzins vorgenommen. Sie hat signalisiert, dass ihre geldpolitischen Maßnahmen kurzfristig vorsichtig sein werden. Die Inflationsaussichten und die veränderte Haltung der Fed, die eine frühere Straffung impliziert, sind Faktoren, die den Zeitpunkt und die Richtung der Maßnahmen der Zentralbanken im Rest des Jahres beeinflussen könnten“, so die „ING Bank“ in einer Mitteilung. Die Notenbank rechne mit einer Verringerung der Goldimporte, mit höheren Einnahmen aus dem Tourismus, eine nachlassende Kreditexpansion und einer Verschärfung der Kreditbedingungen.

Erdoğan hatte Mitte März überraschend Notenbankchef Naci Ağbal gefeuert und durch Şahap Kavcıoğlu ersetzt - einen erklärten Gegner einer straffen Geldpolitik. Dieser Personalwechsel setzte der ohnehin trudelnden Lira zu. Sie fiel im Juni auf ein Allzeit-Tief. Nach Ansicht der Währungshüter stellen die steigenden Importkosten infolge der schwächelnden Währung eine Gefahr da, da sich Inflationssorgen verfestigen könnten. Doch sei die Wirtschaft von Stärke geprägt. Im ersten Quartal wuchs die Wirtschaft im Jahresvergleich um sieben Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...