Deutschland

Vor EM-Spiel gegen Portugal: Effenberg beklagt Mangel von Weltklasse-Mittelstürmern in Deutschland

Der frühere Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg hat den Mangel von Weltklasse-Mittelstürmern als „größtes Problem des deutschen Fußball“ bezeichnet und die Ausbildung von Angreifern gefordert.
19.06.2021 12:31
Aktualisiert: 19.06.2021 12:31
Lesezeit: 1 min
Vor EM-Spiel gegen Portugal: Effenberg beklagt Mangel von Weltklasse-Mittelstürmern in Deutschland
Stefan Effenberg (M) vom FC Bayern München jubelt am 23.05.2001 mit dem Pokal in der Hand zusammen mit seinen Mannschaftskameraden über den Sieg im Champions League-Finale in Mailand. (Foto: dpa) Foto: Matthias Schrader

Der frühere Fußball-Nationalspieler Stefan Effenberg hat den Mangel von Weltklasse-Mittelstürmern als „größtes Problem des deutschen Fußball“ bezeichnet und die Ausbildung von Angreifern gefordert. Man brauche wieder Spieler wie den Rekord-Torschützen Miroslav Klose oder die zahlreichen Top-Stürmer wie in den Neunzigern, schrieb der 52-Jährige am Samstag in seiner Kolumne bei „t-online.de“. „In meinen Augen kann die Lehre aus diesem Turnier nur sein, dass wir im deutschen Fußball über Mittelstürmer reden müssen – und überlegen, wie wir sie ausbilden“, befand Effenberg mit Blick auf die laufende Europameisterschaft. Der Deutsche Fußball-Bund und die Vereine müssten daran arbeiten.

Nach Ansicht des EM-Zweiten von 1992 habe es mit der Konzentration auf die so genannte falsche Neun - Stürmer, die sowohl im Angriff als auch im Mittelfeld spielen - eine Fehlentwicklung gegeben. „Ganz offensichtlich hat man das übertrieben“, urteilte Effenberg und folgerte: „Da wieder einen zu finden oder auszubilden, wird die größte Aufgabe für Hansi Flick als Nachfolger von Joachim Löw.“

Ähnlich urteilte auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff. In der Ausbildung seien gerne Mario-Götze-Typen gefördert worden, Spieler, die mit Technik und Raffinesse brillierten, gerade auch außerhalb des Strafraums. „In dieser Zeit hat man die traditionellen Stürmerkriterien ein bisschen vernachlässigt“, sagte der ehemalige Mittelstürmer im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Dadurch fehle der Auswahl manchmal die Präsenz im Strafraum – „und zweitens fällt ohne eine echte Nummer neun auch die klassische Flanke-Kopfball-Tor-Variante weg“, sagte der Golden-Goal-Schütze vom EM-Titelgewinn 1996.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...