Finanzen

Goldman Sachs: Ethereum könnte Bitcoin den Rang ablaufen

Die Popularität von Ethereum könnte laut Goldman Sachs dazu führen, dass es Bitcoin bald als führende Kryptowährung überholen könnte. Damit vollzieht die Bank einen beachtlichen Umschwung.
08.07.2021 10:47
Lesezeit: 1 min
Goldman Sachs: Ethereum könnte Bitcoin den Rang ablaufen
Seit vielen Jahren ist Ethereum die Nummer 2 unter den Kryptowährungen. (Foto: dpa) Foto: Marijan Murat

Wegen seiner realen Anwendungsmöglichkeiten könnte Ether, die native Währung der Ethereum-Blockchain, nach Ansicht von Goldman Sachs in den kommenden Jahren der dominierende digitale Wertspeicher werden. In der Folge könnte Ether schließlich Bitcoin als führende Kryptowährung überholen, schreibt die Bank in einer am Dienstag veröffentlichten Notiz.

Ether sehe derzeit wie die Kryptowährung mit dem höchsten realen Nutzungspotenzial aus, so Goldman. Die Ethereum-Plattform, deren native digitale Währung Ether ist, sei die beliebteste Plattform zur Entwicklung von Smart-Contract-Anwendungen. Smart Contracts, mitunter auch intelligente Verträge genannt, ermöglichen die automatisierte Ausführung von digitalen Verträgen.

Die Smart-Contract-Technologie hat zuletzt einen gewaltigen Boom bei dezentralen Finanzprotokollen (DeFi) und dezentralen Apps (DApps) ermöglicht. Dieser Boom ist einer der möglichen Gründe, warum Ethereum zuletzt viel stärker im Kurs gestiegen ist als Bitcoin und sein Anteil am Gesamtmarkt sich wieder deutlich vergrößert hat.

Zwar hat Bitcoin nach Ansicht von Goldman Sachs möglicherweise die stärkere Marke, da es die erste Kryptowährung gewesen ist. Doch bei Bitcoin fehlten die realen Anwendungsmöglichkeiten, unter anderem wegen seiner geringen Kapazität von im Schnitt maximal sieben Transaktionen pro Sekunde.

Unabhängig davon, welche der beiden Kryptowährungen die Oberhand gewinnt, werde in absehbarer Zeit keine der beiden in der Lage sein, Gold als Anlageform zu überholen, so Goldman. Grund dafür sei die hohe Preisvolatilität, die es nicht zu einem direkten Konkurrenten für einen sicheren Hafen wie Gold mache.

"Gold konkurriert mit Kryptowährungen im gleichen Maße wie mit anderen risikoreichen Anlagen wie Aktien und zyklischen Rohstoffen. Wir sehen Gold als defensive Inflationsabsicherung und Krypto als risikoreiche Inflationsabsicherung", zitiert Business Insider aus der Goldman-Notiz.

Zudem sieht die Bank auch die Vielfalt an Kryptowährungen als ein Problem an. "Dieser Wettbewerb unter den Kryptowährungen ist ein weiterer Risikofaktor, der verhindert, dass sie in diesem Stadium zu sicheren Anlagen werden können", so Goldman.

Die Goldman-Notiz kommt nur einen Monat, nachdem Analysten der Investment Strategy Group von Goldman Sachs ihren Kunden von Investitionen in Kryptowährungen abgeraten haben. Die Analysten sagten damals: "Auch wenn das Ökosystem der digitalen Assets durchaus die Zukunft von allem revolutionieren kann, bedeutet das nicht, dass Kryptowährungen eine investierbare Anlageklasse sind."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...