Deutschland

Virologe Streeck wirft Lauterbach „Spaltung der Gesellschaft“ vor

Der Virologe Hendrik Streeck hat dem SPD-Universalexperten Karl Lauterbach gesagt, dass dieser zur „Spaltung der Gesellschaft“ beitragen würde. Zuvor hatte Oskar Lafontaine Lauterbach als „Covid-Heulboje“ umschrieben. Wird Lauterbach trotzdem noch der nächste Bundesgesundheitsminister?
09.07.2021 16:54
Aktualisiert: 09.07.2021 16:54
Lesezeit: 1 min
Virologe Streeck wirft Lauterbach „Spaltung der Gesellschaft“ vor
Karl Lauterbach, SPD-Gesundheitsexperte, steht im Garten. Lauterbach hat in der Corona-Krise die Rolle des Mahners und Warners übernommen. (Foto: dpa) Foto: Oliver Berg

Die Welt“ berichtet: „Virologe Hendrik Streeck hat den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach angegriffen und ihm in der ZDF-Talksendung ,Illner‘ eine ,Spaltung der Gesellschaft‘ sowie ,Wahlkampfstil‘ vorgeworfen. Dieser wies die Vorwürfe zurück: Er kritisiere nur in der Sache und spalte nicht.“

Streeck sagte Lauterbach direkt ins Gesicht: „Ich finde es auch höchst unanständig, wie Sie mir in Interviews unterstellen, dass ich den Lockdown überflüssig finde. Ich habe drei-, viermal gesagt, dass ich den Lockdown alternativlos finde. Damit tragen Sie zur Spaltung bei – und das hat so einen Wahlkampfstil, der in der Pandemie nicht angebracht ist. Und das machen Sie nicht das erste Mal.“

Oskar Lafontaine hatte über Facebook mitgeteilt: „Mittlerweile fällt das Wort Covidioten auf die zurück, die es erfunden haben, um andere herabzusetzen. Obwohl immer mehr Menschen geimpft sind (57 Prozent haben die Erstimpfung und 40 Prozent bereits den vollständigen Impfschutz) benutzen Covid-Heulbojen – an vorderster Stelle Karl Lauterbach – die Delta-Variante, um erneut zu warnen und Schreckensszenarien in die Welt zu setzen.“

Dabei hatte Lauterbach zuvor erklärt, dass er mit dem Posten des Bundesgesundheitsministers liebäugele. Er finde die Aufgabe „nach wie vor sehr reizvoll“, sagte der 58-Jährige dem „Spiegel“. „Ich bin zudem recht zuversichtlich, dass mich diese Aufgabe nicht überfordern würde.“ Er hoffe, dass die SPD bei der Wahl so gut abschneide, dass sie das Gesundheitsministerium besetzen könne. Der Gesundheitspolitiker ist seit Beginn der Corona-Pandemie mit mahnenden Worten und Analysen verstärkt in Erscheinung getreten. „Wie bewertet SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach seine Omnipräsenz während der Pandemie? Hier spricht er offen über Fehler, sein ungesundes Leben und seinen Umgang mit Liebesbriefen und Bedrohungen“, so der „Spiegel“ (Mehr HIER).

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