Politik

Russland treibt Pläne für Marinestützpunkt im Sudan voran

Russland plant einen Marinestützpunkt am Roten Meer, einer der wichtigsten Handelsstraßen der Welt. Dazu lässt man gute alte Kontakte aus der Sowjetzeit wieder aufleben.
12.07.2021 15:28
Aktualisiert: 12.07.2021 15:28
Lesezeit: 1 min
Russland treibt Pläne für Marinestützpunkt im Sudan voran
Sergei Lawrow, Außenminister von Russland, und Mariam al-Mahdi, Außenministerin aus dem Sudan, bei einem Treffen in Moskau. (Foto: dpa/Russian Foreign Ministry Press Service) Foto: Uncredited

Russland treibt seine Pläne für einen Marinestützpunkt im Sudan voran. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte am Montag in Moskau nach einem Treffen mit seiner Kollegin aus dem Sudan, Mariam al-Mahdi, dass die Parlamente beider Länder mit der Ratifizierung des Abkommens über die Basis im Nordosten Afrikas am Roten Meer beginnen würden. Die gesetzgebende Versammlung im Sudan werde das Dokument unter Berücksichtigung der Beziehungen mit Russland und mit Blick auf die strategischen Interessen beider Länder begutachten, sagte al-Mahdi der Agentur Interfax zufolge.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte das Gesetz über die Gründung eines Marinestützpunkts Anfang Juli in der Staatsduma eingebracht. Demnach sollen dort maximal 300 Menschen stationiert sein, die sich um die materialtechnische Versorgung der Flotte kümmern. Eine Ausweitung des Personalstabs ist demnach nur mit Genehmigung der Regierung in Khartum möglich. Erlaubt sind demnach auch maximal vier Kriegsschiffe, die sich gleichzeitig in dem Hafen aufhalten dürfen, darunter auch atomar betriebene.

Die russische Marine will die Lage im Roten Meer - einer der wichtigsten Handelsstraßen der Welt - als Logistikzentrum und zur Wartung ihrer Kriegsschiffe nutzen. Die Basis sei rein defensiver Natur und nicht gegen andere Staaten gerichtet, hieß es. Der Sudan war unter dem autokratischen Präsidenten Omar al-Baschir viele Jahre isoliert. Seit seinem Sturz 2019 bemüht sich die neue Führung um bessere Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft.

Russland will 30 Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion seine Präsenz auf dem afrikanischen Kontinent ausbauen und dafür auch alte Kontakte wiederbeleben. Mit einzelnen Staaten hat das russische Militär bereits Abkommen über eine Zusammenarbeit. Nach früheren russischen Angaben werden Waffen und Technik geliefert. Russland entsendet immer wieder auch Militärberater in afrikanische Staaten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zollpoker ohne Risiko? Anleger setzen auf das alte Trump-Muster
09.07.2025

Donald Trump zündelt erneut im globalen Zollstreit – und die Finanzmärkte zucken nur mit den Schultern. Haben Investoren aus der...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...