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Bericht: Merkel, Spahn und Co. wollen Gültigkeit von Corona-Schnelltests auf wenige Stunden begrenzen

Lesezeit: 1 min
07.08.2021 18:54  Aktualisiert: 07.08.2021 18:54
Dem „NDR“ zufolge planen Angela Merkel, Jens Spahn und die Ministerpräsidenten der Länder, die Gültigkeit von Corona-Schnelltests auf vier bis acht Stunden zu begrenzen. Ungeimpfte sollen den Plänen zufolge ihre Tests selbst bezahlen. Merkel, Spahn & Co. erwägen, für jeden Besuch in einem Supermarkt einen Schelltest oder einen Impfnachweis zu verlangen.
Bericht: Merkel, Spahn und Co. wollen Gültigkeit von Corona-Schnelltests auf wenige Stunden begrenzen
Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt neben Jens Spahn (CDU, M), Bundesminister für Gesundheit, und Lothar H. Wieler (l), Präsident des Robert Koch-Instituts, zu einer Pressekonferenz in der Bundespressekonferenz zur Entwicklug beim Coronavirus. (Foto: dpa)

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Bundeskanzlerin Angela Merkel, Jens Spahn und die Ministerpräsidenten erwägen dem „NDR“ zufolge die Gültigkeit von Corona-Schnelltests auf vier bis acht Stunden zu begrenzen. Damit erhöht sich der Druck auf Impfverweigerer. Denn ab Oktober 2021 sollen alle Personen, die noch nicht geimpft wurden, ihre Tests selbst bezahlen. Die Kosten für einen Test bewegen sich zwischen 20 und 30 Euro. „Denn je aktueller der Test, desto aussagekräftiger ist er. Ungeimpfte könnten sich also erst kurz vor einem Theater-Besuch testen lassen“, so der „NDR“. Die Bundesregierung plant auch, ab dem kommenden Herbst Einkäufe in Supermärkten nur noch mit Corona-Tests oder Impfnachweisen zuzulassen.

SPD-Chefin Saskia Esken sprach sich dafür aus, Geimpfte, Genesene und Getestete gleich zu behandeln. „Die sogenannte 3G-Regel für den gleichen Zugang von Geimpften, Getesteten und Genesenen halten wir in der SPD für den richtigen Weg“, sagte Esken der „Rheinischen Post“ (Samstag). Sie verlangte zudem einen Preisdeckel für Corona-Tests. „Da muss der Staat regulierend eingreifen, damit nach einem Ende der Gratis-Tests keine Abzocke der Ungeimpften passiert“, mahnte Esken.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach plädierte dafür, bei hohen Inzidenzwerten sollte es für Ungeimpfte eine Pflicht zu PCR-Tests geben, damit sie an Veranstaltungen teilnehmen und ins Restaurant gehen können. Lauterbach begründete das in der „Rheinischen Post“ damit, dass Antigen-Schnelltests in vielen positiven Fällen ein falsch-negatives Ergebnis lieferten.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte: „Die Vorschläge aus dem Gesundheitsministerium vergiften das gesellschaftliche Klima und spalten das Land.“ Die Bundesregierung sollte stattdessen die Impfkampagne vorantreiben, die Impfungen über intelligente Wege in den Alltag der Menschen bringen – „und keine Corona-Zweiklassengesellschaft vorbereiten“, sagte der Spitzenkandidat der Linken für die Bundestagswahl dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag).

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, findet hingegen, dass Ungeimpfte Nachteile in Kauf nehmen müssen. „Das Beispiel Frankreichs zeigt, wie gut das funktioniert. Dort kommt man ohne Impfung nicht mehr ins Restaurant oder ins Kino. Autofahren darf man ja auch nur, wenn man einen Führerschein hat“, sagte er der „Rheinischen Post“. Die Politik müsse alles unternehmen, um Ungeimpfte zur Impfung zu bringen. „Da nützen aber keine Prämien, Freibier oder kostenlose Bratwürste, sondern nur Rechte für Geimpfte“. In den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag) forderte Montgomery ferner eine Testpflicht für sämtliche Reiserückkehrer, also auch für Geimpfte und Genesene.


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