Deutschland

Pro Asyl fordert Sofort-Aufnahmeprogramm für bedrohte Afghanen

Lesezeit: 1 min
13.08.2021 12:27
Nach Ansicht der Flüchtlingsorganisation Pro Asyl muss Deutschland afghanische Flüchtlinge aufnehmen, die aktuell zur Zielscheibe der Taliban werden. «Es gilt, jetzt so viele Menschenleben zu retten wie möglich», erklärte Geschäftsführer Günter Burkhardt.
Pro Asyl fordert Sofort-Aufnahmeprogramm für bedrohte Afghanen
Gestrandete Menschen, überqueren am Freitag die Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl fordert ein sofortiges Aufnahmeprogramm für bedrohte Afghaninnen und Afghanen in Deutschland. Es brauche ein Programm für jene, die in den letzten Jahren für Frauenrechte, Demokratie und eine freie Gesellschaft gearbeitet hätten und nun deshalb zur Zielscheibe der Taliban würden, betonte die Organisation am Freitag. «Es gilt, jetzt so viele Menschenleben zu retten wie möglich», erklärte Geschäftsführer Günter Burkhardt.

«Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, gefährdete Menschen über Kabul zu retten – bevor auch diese Stadt fällt und damit der Fluchtweg per Flugzeug versperrt wird», betonte Pro Asyl. Die jüngst von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verkündete Aussetzung von Abschiebungen nach Afghanistan sei richtig und überfällig.

Weitere Schritte seien aber nötig. So müssten Anträge zum Familiennachzug aus Afghanistan schnellstmöglich bearbeitet werden. Auch die Ankündigung von Außenminister Heiko Maas (SPD), bis Ende des Monats «eine größere Anzahl von Menschen» mit ein bis zwei Charterflügen auszufliegen, begrüßte Pro Asyl. Dabei dürfte es vor allem auch um die ehemaligen afghanischen Ortskräfte gehen, die für die Bundeswehr, das Auswärtige Amt oder andere Bundesministerien in Afghanistan tätig waren.

«Die Frage bleibt, wie dies genau ablaufen wird und wer berücksichtigt wird», so Pro Asyl. «Auch die bei Subunternehmen Beschäftigten sind in Gefahr. Eins ist klar: Die Zeit für bürokratische Prüfverfahren ist abgelaufen.» Zudem müssten noch offene Anträge zum Familiennachzug nach Deutschland umgehend bearbeitet werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...