Unternehmen

VW-Betriebsrat teilt DWN mit: Produktions-Verlagerungen nach Polen keine Gefahr für Arbeitsplätze in Deutschland

Ein Artikel in einer polnischen Zeitung hatte vergangene Woche für Unruhe gesorgt. Angeblich verlagere VW seine gesamte Produktion von Dieselmotoren nach Polen, schrieben die Journalisten. Jetzt redet der Betriebsrat von VW Klartext.
18.08.2021 10:16
Aktualisiert: 18.08.2021 10:16
Lesezeit: 1 min
VW-Betriebsrat teilt DWN mit: Produktions-Verlagerungen nach Polen keine Gefahr für Arbeitsplätze in Deutschland
Ein VW-Zeichen ragt über Baumwipfel am Volkswagen-Werk Salzgitter. (Foto: dpa) Foto: Philipp Von Ditfurth

VW wird zwar Kapazität für die Produktion von Dieselmotoren von Deutschland nach Polen verlagern. Und ein Standort, um den hier diskutiert wurde, ist das Werk in Salzgitter. Doch wird dies für die Arbeitsplätze der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine große Gefahr sein, weil sie eine Beschäftigungsgarantie erhalten. Das erklärte auf Anfrage der DWN der Sprecher des Konzernbetriebsrates, Heiko Lossie:

„Der Volkswagen-Konzern befindet sich in der größten Transformation seiner Geschichte. Bei diesem Wandel haben die Arbeitnehmervertreter umfangreiche Zusagen für die Belegschaft durchgesetzt - wie beispielsweise die Beschäftigungssicherung bis zum Jahr 2029 für die Beschäftigten der Volkswagen AG, zu der auch der Standort Salzgitter gehört.“

Hintergrund: Die polnische Presse hatte in der vergangenen Woche spekuliert, dass VW seine gesamte Produktion von Dieselmotoren nach Polen verlagern könnte (die DWN berichteten). Dies finde im Rahmen der strategischen Umorientierung auf die Produktion von E-Fahrzeugen statt. Das Blatt „Rzeczpospolita“ hat sich dabei auf die Assistentin der Geschäftsführung der polnischen Tochter berufen. Das Unternehmen hatte dies auf Anfrage nicht bestätigt, sondern nur gesagt, dass Teilkapazitäten verlagert würden. Dazu gehöre das Werk in Salzgitter.

Der Konzern plant vielmehr im Rahmen seiner Strategie 2030, dort zwei Fabriken für Batterie-Zellen zu bauen. Die künftige Holdinggesellschaft „PowerCo“, mit der Volkswagen alle Aktivitäten darum bündelt, wird ihren Hauptsitz in der niedersächsischen Stadt haben, wie der Betriebsrat in einer Erklärung berichtet. Die Beschäftigten in der Batteriezellfertigung der dortigen Giga-Fabrik blieben auch zukünftig Beschäftigte der Volkswagen AG, heißt es.

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo sagte: „Das sind gute Nachrichten. Wir als Betriebsrat haben bereits mehrfach gefordert, dass hierzulande auch noch eine zweite Zellfertigung entstehen soll. Uns ist aber auch klar, dass dafür die Bedingungen stimmen müssen. Daher erwarten wir, dass der Vorstand die Arbeit an den nötigen Voraussetzungen für einen weiteren Standort mit Nachdruck vorantreibt, um auch die zweite Giga-Fabrik ins Ziel zu bringen“, so Cavallo.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zeitweise unter 90.000 US-Dollar: Kryptomarkt in extremer Angst
18.11.2025

Der Bitcoin-Kurs ist am Dienstag zeitweise tief gefallen und hat weltweit Unruhe unter Anlegern ausgelöst. Der Fear-and-Greed-Index warnt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flixtrain bereit zum harten Wettbewerb um Bahn-Kunden
18.11.2025

Im Fernverkehr auf deutschen Schienen herrscht bislang wenig Wettbewerb. Das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Ein kleiner...

DWN
Technologie
Technologie Fliegende Autos: XPeng eröffnet erste Produktionsstätte für Flugfahrzeuge in China
18.11.2025

China eröffnet erstmals industrielle Strukturen für Fahrzeuge, die sowohl am Boden als auch in der Luft nutzbar sein sollen. Wird damit...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare down: Internetdienste X und ChatGPT massiv von Cloudflare-Störung betroffen
18.11.2025

Die Cloudflare-Dienste sind seit Dienstagmittag weltweit massiv gestört, betroffen sind darunter große Plattformen wie X und ChatGPT. Das...

DWN
Finanzen
Finanzen Nokia-Aktie und Nvidia-Aktie im Fokus: Wie die Partnerschaft 5G-Wachstum antreibt
18.11.2025

Die einst vor allem für Handys bekannte Nokia hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und rückt nun wieder in den Fokus von...

DWN
Finanzen
Finanzen Vestas-Aktie im Minus: So sollen 900 gezielte Entlassungen die Ertragsziele stützen
18.11.2025

Die Vestas-Aktie steht derzeit unter Druck. Dass das Unternehmen weltweit 900 Bürostellen abbaut, scheint den Anlegern auch Sorgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erfolg im Job: Warum Diplome nicht mehr über Karrierechancen entscheiden
18.11.2025

Die Anforderungen an Fachkräfte haben sich deutlich verändert, und Arbeitgeber legen zunehmend Wert auf Fähigkeiten, Persönlichkeit und...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität in Europa: Beckedahl kritisiert Bundesregierung
18.11.2025

Deutschland feiert neue Google- und Microsoft-Rechenzentren, während die digitale Abhängigkeit von US-Konzernen wächst. Der...