Neuseeland hat nach der Entdeckung eines Corona-Falls in der Stadt Auckland einen landesweiten Lockdown verhängt. Das teilte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Dienstag mit, berichtet „Money Control“. „Wir haben die schrecklichen Folgen gesehen, wenn man zu lange zum Handeln braucht“, sagte Ardern zu den strengen Maßnahmen. Seit 23.59 Uhr (Ortszeit) dürfen Bürger für mindestens drei Tage nur noch unter bestimmten Bedingungen das Haus verlassen, etwa zur medizinischen Versorgung oder um im Supermarkt einzukaufen. Schulen und viele Geschäfte bleiben in der Zeit geschlossen.
Behördenangaben zufolge handelte es sich um den ersten bekannten lokalen Corona-Fall seit Ende Februar. Infektionen seien seitdem bis zu diesem Fall nur noch an der Grenze nachgewiesen worden. Ardern zufolge wird eine Gen-Sequenzierung des Coronavirus durchgeführt. Es sei anzunehmen, dass es sich um die Delta-Variante handele. „Wir wissen, dass Delta ein gefährlicherer Feind ist“, zitiert die dpa Ardern. Die Maßnahmen vom vergangenen Jahr könnten nun erneut Wirkung zeigen.
Auch die Bundesregierung will in der Coronavirus-Pandemie einen neuen Lockdown trotz fortschreitender Impfkampagne nicht ausschließen, meldet Reuters. Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Mittwoch in Berlin, Ziel sei es aber, einen harten Lockdown im Herbst und Winter zu verhindern. „Wir können den Pandemieverlauf beeinflussen.“ Es sei angesichts zuletzt wieder steigender Infektionszahlen weiterhin angebracht, in bestimmten Situationen Masken zu tragen sowie Abstand zu anderen Personen zu halten.
Erneute weltweite Lockdowns rücken offenbar näher. Das US-Heimatschutzministerium (DHS) (Ministerium für Innere Sicherheit der USA) führt in einer aktualisierten Version der Zusammenfassung der nationalen Bedrohungen aus: „Bis zum Ende des Jahres 2021 werden rassistisch oder ethnisch motivierte gewalttätige Extremisten (RMVEs) und regierungsfeindliche/autoritätsfeindliche gewalttätige Extremisten eine nationale Bedrohungspriorität für die USA bleiben. Diese Extremisten könnten versuchen, das Aufkommen von Corona-Varianten auszunutzen, indem sie die mögliche Wiedereinführung von Einschränkungen (...) in den USA als Grund für die Durchführung von Angriffen betrachten. Pandemiebedingte Stressfaktoren haben zu erhöhten gesellschaftlichen Belastungen und Spannungen beigetragen, die mehrere Verschwörungen von einheimischen gewalttätigen Extremisten vorangetrieben haben. Dies könnte im aktuellen Jahr zu mehr Gewalt führen“