Technologie

USA wollen nach Intel-Verzögerung Nvidia/AMD-Supercomputer kaufen

Angesichts einer Bauverzögerung bei einem Supercomputer von Intel will das US-Energieministerium Insidern zufolge zunächst eine entsprechende Maschine von Nvidia/AMD kaufen.
25.08.2021 10:01
Aktualisiert: 25.08.2021 10:01
Lesezeit: 1 min
USA wollen nach Intel-Verzögerung Nvidia/AMD-Supercomputer kaufen
Verschiedene Wetter- und Ozean-Modellierungsanwendungen wie das Modell „Weather Research and Forecasting“ (WRF) für Wetterforschung und -vorhersage und Tsunami-Simulationen erzielen eine gewaltige Beschleunigung um das mehr als 5-Fache, wodurch Zeit eingespart und die Genauigkeit verbessert kann. (Grafik: NVIDIA)

Angesichts einer Bauverzögerung bei einem Supercomputer von Intel will das US-Energieministerium Insidern zufolge zunächst eine entsprechende Maschine von Nvidia/AMD kaufen. Der „Polaris“ genannte Nvidia/AMD-Computer werde dabei nicht den Intel-Rechner „Aurora“ ersetzen, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Vielmehr solle darauf die Software für die leistungsstärkere Intel-Maschine vorbereitet werden. Stellungnahmen der betroffenen Konzerne lagen nicht vor. „Aurora“ wurde 2019 angekündigt für den Einsatz im Argonne National Lab bei Chicago und sollte für 500 Millionen Dollar der schnellste Computer der USA werden.

Doch auch die Europäer spielen im Wettkampf um die Supercomputer mit.

Um die KI-Forschung in Europa voranzutreiben, soll in Italien mit Hilfe von EU-Geldern einer der schnellsten Supercomputer der Welt entstehen. Den Zuschlag für das Leonardo genannte Projekt mit einem Budget von 120 Millionen Euro habe der französische Anbieter Atos erhalten, teilte die EU-Kommission am Montag mit. Das System soll eine Rechenleistung von insgesamt 250 Petaflops und eine Speicherkapazität von über 100 Petabyte haben. Ein Petaflops entspricht einer Billiarde oder 1 000 Billionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Ziel sei, den Weg zur nächsten Stufe der Rechenleistung zu ebnen, nämlich mehr als tausend Petaflops (ein Exaflops).

Leonardo soll seinen Sitz in Bologna haben, wo ein Rechenzentrum des italienischen Universitätsverbunds Cineca aufgebaut wird. Es wird je zur Hälfte finanziert vom italienischen Forschungsministerium und von EuroHPC - einem von der EU-Kommission, den EU-Staaten und Privatfirmen gegründeten Gemeinschaftsunternehmen. Ende 2021 soll der Supercomputer startklar sein. In dem Supercomputer wird auch massiv Technik aus den USA eingesetzt, darunter Grafikchips von Nvidia sowie Server-Prozessoren von Intel.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte im September 2020 Investitionen von 8 Milliarden Euro in Supercomputer angekündigt. Neben Leonardo sollen weitere derartige Rechner in Bulgarien, Tschechien, Finnland, Luxemburg, Portugal, Slowenien und Spanien aufgebaut werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...