Deutschland

Bauland in Deutschland so teuer wie noch nie

Bauland war noch nie so teuer wie im Corona-Rezessionsjahr 2020.
26.08.2021 10:53
Aktualisiert: 26.08.2021 10:53
Lesezeit: 1 min
Bauland in Deutschland so teuer wie noch nie
Baukräne stehen am Kronsberg, während im Vordergrund ein Teil des Grundstückes zu sehen ist, auf dem das Neubaugebiet Kronsrode entsteht. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Ein Quadratmeter baureifes Land kostete im Jahr 2020 durchschnittlich 199 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag bekanntgab. 2010 hatte der Preis in Deutschland noch bei 130 Euro je Quadratmeter gelegen. Die Entwicklung überrascht auf den ersten Blick, denn im vergangenen Jahr ist die deutsche Wirtschaft wegen der Pandemie stark geschrumpft, was zu steigender Arbeitslosigkeit und Job-Unsicherheit führte. Niedrige Zinsen und der anhaltende Bedarf an Wohnungen stützen jedoch die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt.

Die Gewerkschaft IG Bau fordert die künftige Bundesregierung auf, gegen Spekulationen mit Bauland vorzugehen. „Die Preise fürs Bauland jagen von einem Rekordhoch zum anderen“, sagte deren Vorsitzender Robert Feiger. „Bauland ist ein enormer Kostentreiber beim Wohnungsbau – Grundstückspreise treiben die Mieten hoch.“ Die Politik müsse sich dringend um das Thema kümmern. „Sie muss die Spekulation aus dem Bauland herauskriegen“, forderte Feiger. „Immobilien und damit auch Baugrundstücke nach zehn Jahren steuerfrei verkaufen – da muss der Staat endlich einen Riegel vorschieben.“ Wer heute ein Reihenhaus kaufe, zahle die volle Grunderwerbsteuer. Wer dagegen Riesen-Wohnungspakete per Share-Deal kaufe, zahle keinen Cent Grunderwerbsteuer. Das müsse ein Ende haben.

Die Baulandpreise schwanken abhängig von der Region stark. „Je nach Bundesland und Gemeindegröße zeigt sich dabei ein erhebliches Preisgefälle“, ermittelten die Statistiker. So zahlten Grundstückskäufer in den Bayern und in Baden-Württemberg mit 349 beziehungsweise 245 Euro besonders viel für einen Quadratmeter Bauland. In Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern lagen die Preise dagegen nur zwischen 46 und 63 Euro.

„Grundsätzlich steigen die durchschnittlichen Kaufwerte mit der Gemeindegröße“, so das Bundesamt. In Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern kostete ein Quadratmeter im Schnitt 71 Euro. In den 14 größten Städten mit mindestens 500.000 Einwohnern musste dagegen mit durchschnittlich 1213 Euro das 17-Fache bezahlt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...

DWN
Finanzen
Finanzen USA Börsen: Überraschend deutlicher Rückgang der US-Inflation beflügelt die Aktienmärkte
18.12.2025

Die im letzten Monat überraschend stark abgekühlten US-Inflationsdaten befeuerten die Hoffnung, dass im Jahr 2026 weitere Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Leitzinsen der Eurozone bleiben erneut unverändert
18.12.2025

Die EZB-Zinsentscheidung ist gefallen: Wie erwartet lassen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank den Leitzins für die Eurozone...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Urbane Zukunft – von Smart-Cities bis hin zu futuristischen Utopien
18.12.2025

Städte entscheiden, wie Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz in der nahen Zukunft zusammengehen. Zwischen Sensoren, Sanierungswellen und...

DWN
Technologie
Technologie SMR in Schweden: Blykalla sichert fast 48 Mio Euro für KI-Energie
18.12.2025

Blykalla sammelt fast 48 Millionen Euro für kleine modulare Reaktoren (SMR) ein. Investoren aus Schweden, den USA und Japan setzen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuersenkung in Restaurants: Warum Gäste kaum profitieren
18.12.2025

Die Politik senkt die Mehrwertsteuer in der Gastronomie - wird der Restaurantbesuch damit endlich wieder erschwinglicher? Wohl kaum....