Kinder- und Jugendmediziner und andere Experten haben in einem offenen Brief das Ende von anlasslosen Corona-Tests in Schulen und eine "Vermeidung überzogener und unverhältnismäßiger Quarantäneregeln" gefordert. "Nach monatelangen Schul- und Kita-Schließungen, die mit Abstand zu den längsten in Europa zählen, schuldet die Politik unseren Kindern und Jugendlichen jetzt vor allem eines: Normalität", heißt es in dem Schreiben.
Initiator ist der Verein "Initiative Familien". Nach dessen Angaben haben rund 130 Experten der Kinder- und Jugendmedizin, Virologen, Juristen, Psychologen und Vertreter medizinischer Fachgesellschaften den Brief unterstützt und unterzeichnet - darunter der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene.
Die Beteiligten weisen auf psychologische, physische und soziale Folgen für Kinder durch geschlossene Einrichtungen, Kontaktbeschränkungen und Bewegungsmangel in der Vergangenheit hin. Mit Blick auf die verfügbaren Impfungen für Erwachsene heißt es: "Kinder zum Schutz erwachsener Kontaktpersonen weiter einzuschränken, ist nicht mehr zu rechtfertigen".
Es sei wissenschaftlicher Konsens, dass Kinder und Jugendliche selbst nur in seltenen Fällen schwer durch eine Corona-Infektion erkrankten und in der Regel schnell genesen würden. "Auch die unter Long-Covid diskutierten Symptome treffen Kinder selten und nicht oder kaum häufiger als Gleichaltrige, die nie eine Sars-CoV-2-Infektion durchlaufen haben", heißt es weiter.
Konkret fordern die Unterzeichner ein Ende der "extrem kostenintensiven und belastenden Testungen bei asymptomatischen Kindern ohne einen konkreten Anlass" und eine "Gleichstellung aller Kinder und Jugendlichen mit geimpften und genesenen Erwachsenen". Zudem müssten die Quarantäneregeln auf den Prüfstand.