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Ein durchwachsener Handelsauftakt an der Wall Street hat am Freitag dem jüngsten Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt ein Ende gesetzt. Der Dax, der noch im Tagesverlauf Gewinne verbuchen konnte, fiel am Abend im Einklang mit dem US-Leitindex Dow Jones Industrial ins Minus. Zum Schlussgong stand das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit einem moderaten Abschlag von 0,09 Prozent bei 15 609,81 Zählern.
Nach schwierigen und von Konjunktursorgen geprägten fünf Handelstagen kommt der Dax damit auf einen Wochenverlust von etwas mehr als ein Prozent. Die Anleger seien zunehmend über die Wachstumsaussichten besorgt sowie über die Auswirkungen, die anhaltende Preissteigerungen und Unterbrechungen der Lieferketten auf das Ausgabeverhalten und die Löhne haben könnten, schrieb Michael Hewson von CMC Markets. "Auch die steigenden Energiepreise geben Anlass zur Sorge."
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Die Aussicht auf eine vorerst anhaltend lockere Geldpolitik im Euro-Raum hat die Anleger zum Wochenschluss optimistisch gestimmt. Der Dax legte um 0,4 Prozent auf 15.679 Zähler zu, der EuroStoxx50 rückte um 0,6 Prozent vor. Die EZB hatte am Donnerstag angekündigt, das Tempo ihrer Krisen-Anleihenkäufe moderat zu verringern.
Eine Grundsatzentscheidung über die Zukunft des Notfall-Programms fällten die Euro-Wächter aber noch nicht. "Dieses äußerst vorsichtige Vorgehen zeigt, dass die Börsianer von der EZB auf absehbare Zeit nicht mit all zu viel Gegenwind rechnen müssen", prognostizierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
Das auf insgesamt 1,85 Billionen Euro angelegte PEPP-Programm ist eines der Hauptinstrumente der EZB, um den Kreditfluss an die Wirtschaft während der Corona-Krise zu stützen. Zuletzt wurden im Rahmen von PEPP Staatsanleihen und andere Wertpapiere im Volumen von monatlich rund 80 Milliarden Euro erworben. Insidern zufolge wurde auf der jüngsten Zinssitzung nun ein flexibles monatliches Kaufziel innerhalb einer Spanne von 60 bis 70 Milliarden Euro vereinbart. Die PEPP-Käufe sollen noch bis mindestens Ende März 2022 fortgesetzt werden.
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Der Euro zeigte sich von dem EZB-Entscheid relativ unbeeindruckt. Es sei wenig wahrscheinlich, dass das PEPP-Programm schon im März auslaufe, schließlich seien die Volumina am Donnerstag nur moderat reduziert worden, schreibt Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann in einem Kommentar. Daher gebe es für den Devisenmarkt vorerst auch keinen Grund, den Euro-Wechselkurs zu überdenken. Die Gemeinschaftswährung notierte kaum verändert bei 1,1845 Dollar.
Am Rentenmarkt fielen die Reaktionen deutlicher aus, vor allem bei den Bonds südeuropäischer Staaten. Die Verzinsung zehnjähriger griechischer Anleihen fiel auf 0,754 Prozent zurück - am Mittwoch hatte sie noch bei 0,858 Prozent gelegen. Auch für die Renditen zehnjähriger italienischer Staatsbonds ging es abwärts.
Unter den Einzelwerten ragten im Dax nach einem negativen Analystenkommentar Fresenius Medical Care heraus. Die Aktien fielen in der Spitze um 4,4 Prozent auf 62,02 Euro, den tiefsten Stand seit mehr als fünf Monaten. Die Analysten von JP Morgan rechnen damit, dass die steigende Zahl der Covid-19-Patienten langfristige Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung des Unternehmens haben dürfte. Die Pandemie trifft FMC besonders, da gerade Dialysepatienten anfälliger für Covid-19 sind. Die Titel des Mutterkonzerns Fresenius gaben rund ein Prozent nach.
Auf der Gewinnerseite konnten Adidas, Delivery Hero und Infineon punkten. Sie legten zwischen 2,1 und 1,9 Prozent zu. Im MDax rückten Puma um 2,2 Prozent vor.
In Paris setzt der bevorstehende Abstieg aus dem Pariser Auswahlindex CAC40 Atos zu. Die Aktien der IT-Firma fielen um drei Prozent. Den Platz von Atos nimmt zum 17. September die Diagnostik-Firma Eurofins ein, deren Aktien zeitweise 1,9 Prozent gewannen.