Politik

Spahn zum Start der Impfaktionswoche: Wer nicht mitmacht, muss Konsequenzen tragen

Die bundesweite Impfaktionswoche unter dem Motto #HierWirdGeimpft hat gestartet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sendet erneut eine klare Warnung an all jene Bürger, die weiterhin die Corona-Spritze ablehnen.
13.09.2021 11:34
Aktualisiert: 13.09.2021 11:34
Lesezeit: 2 min
Spahn zum Start der Impfaktionswoche: Wer nicht mitmacht, muss Konsequenzen tragen
Zum Start der Impfaktionswoche sagte Bundesgesundheitsminister Spahn, es sei nötig, mehr Menschen zu überzeugen. (Foto: dpa) Foto: Michael Sohn

Bund, Länder und Kommunen gehen seit Montag gezielt auf die Menschen in Deutschland zu, die bisher keine Corona-Impfung haben. Die Bürgerinnen und Bürger können sich an vielen Stellen oft ohne Termin und stets kostenfrei gegen Corona impfen lassen. Zum Start der Impfaktionswoche sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf WDR 5, mehr Menschen zu überzeugen sei nötig, um sicherer durch Herbst und Winter zu kommen. Es gelte, sich auf eine weiter steigende Corona-Welle mit der Deltavariante vorzubereiten.

Die bundesweite Impfaktionswoche hat das Motto #HierWirdGeimpft. Im Internet aufgeführte Aktionen reichen von Impfen ohne Termin am alten Flughafen Schönefeld in Berlin zum Start der Woche am Montag bis zur Impfung beim Heimspiel des Eishockeyclubs Kölner Haie am Sonntag.

Spahn sagte: «Es gibt immer noch diejenigen, die eigentlich gar nichts gegen das Impfen haben, die vielleicht sogar schon mal einen Termin hatten, den haben sie verpasst und sie haben sich einfach keinen neuen gemacht.» Im Supermarkt, auf dem Baumarkt, im Zoo oder auch auf dem Herbstfest des Heimatvereins nähmen die Menschen dann die Möglichkeit wahr.

In Deutschland liegt die Impfquote weit hinter der Marge, die zur Verhinderung einer großen vierten Welle als nötig erachtet wird. Stand Montag sind 62,2 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. Mindestens eine Impfdosis haben 66,5 Prozent. Die Regierung strebt bei den Über-60-Jährigen eine Quote von über 90 Prozent an, bei den 12- bis 59-Jährigen von 75 Prozent, wie Spahn vergangene Woche gesagt hatte. Nötig seien dafür noch rund fünf Millionen Impfungen.

Spahn wies zurück, dass es zu viel Druck auf Ungeimpfte gebe. Es sei die eigene Entscheidung, ob man sich impfen lasse. Doch man müsse auch die Konsequenzen aus der Entscheidung tragen. Wenn also, so Spahn, etwa ein Ungeimpfter nach einer Reise in ein Risikogebiet in Quarantäne müsse - warum sollten dann alle anderen dafür zahlen? Spahn bezeichnete es als wichtig, dass aus Spannungen zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften keine gesellschaftliche Spaltung werde.

Spahn verteidigte, dass die Impfzentren Ende September überwiegend schließen. Jetzt gelte es, Impfangebote auf den Markt-, Spiel- oder Sportplätzen sowie am Arbeitsplatz zu machen.

Auch die Bundesregierung wirbt für die heute begonnene Impfwoche. "Nie war es einfacher, nie ging es schneller, sich impfen zu lassen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. "Jede weitere Impfung zählt", betonte er. "Jede weitere Impfung wird uns sicherer in den Herbst gehen lassen." Seibert verweist auf die Kreativität der Aktionen vielerorts. In Chemnitz etwa könne man sich in der Straßenbahn impfen lassen, in Rostock im Zoo.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...