Politik

Spannungen zwischen der Ukraine und Russland nehmen erneut zu

Die USA und die Ukraine haben ein Manöver gestartet. Russland gibt bekannt, dass alle militärischen Schritte beobachtet werden. Währenddessen wollen die USA Berichten zufolge das Luftabwehrsystem „Iron Dome“ an Kiew liefern.
21.09.2021 14:00
Aktualisiert: 21.09.2021 14:44
Lesezeit: 2 min
Spannungen zwischen der Ukraine und Russland nehmen erneut zu
Soldaten der ukrainischen Nationalgarde. (Foto: dpa) Foto: Roman Pilipey

Am 20. September 2021 hat in Taschkent die Konferenz des Valdai Clubs unter dem Thema „Russland und Usbekistan vor den Herausforderungen von Entwicklung und Sicherheit in einer neuen historischen Phase der Interaktion“ begonnen.

Auf der Konferenz sagte der russische Vize-Außenminister Andrej Rudenko, dass sich die Ukraine aktuell massiv militarisiert. „Wir wissen von diesen militärischen Vorbereitungen (von Kiew). Wir wissen von der Hilfe, die Kiew von den USA und anderen Ländern erhält (…) Aber all diese Dinge werden in unserer militärischen Planung berücksichtigt. Wir hoffen, dass in Kiew doch noch die Vernunft siegt und das militärische Szenario (…) nicht eintritt“, so Rudenko.

Bemerkenswert ist eine Aussage des ehemaligen US-Botschafters in Kiew, John Herbst, zu diesem Thema. Er teilte mit, dass Ukraine bei einer militärischen Konfrontation mit Russland nicht auf die Hilfe der USA setzen dürfe. Die Hilfen für die Ukraine würden sich ausschließlich auf die Lieferung von Ausrüstungen beschränken. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass Russland im Falle eines Konflikts vom internationalen SWIFT-System ausgeschlossen wird. Die Ukraine werde voraussichtlich weder in fünf noch in zehn Jahren Vollmitglied der Nato.

Die ukrainische Armee hat am 20. September 2021 damit begonnen, gemeinsam mit den USA und diversen Nato-Staaten ein Militärmanöver durchzuführen, so die „Defense Post“. An den jährlichen Rapid Trident-Militärübungen, die bis zum 1. Oktober in der Westukraine stattfinden, sind rund 6.000 Soldaten aus 15 Ländern beteiligt. In der vergangenen Woche hatten Russland und Weißrussland unter Einsatz von 200.000 Soldaten ein gemeinsames Militärmanöver abgehalten.

Das „Institute for the Study of War“ („ISW“) teilte über Twitter mit: „Die russischen und belarussischen Streitkräfte führten die aktive Phase der groß angelegten jährlichen Militärübung Zapad-2021 vom 10. bis 16. September in Weißrussland durch und stärkten die militärischen Beziehungen zwischen Russland und Weißrussland.“

Währenddessen könnten die USA Medienberichten zufolge das Luftabwehrsystem „Iron Dome“ an die Ukraine liefern. Oleksiy Arestovich, Berater des Leiters des ukrainischen Präsidialamts, sagte, dass dies die Kampffähigkeit der Ukraine erhöhen könnte.

Zuvor schrieb die Zeitung „Politico“, dass mehrere US-Kongressabgeordnete in das Verteidigungsgesetz für 2022 eine Änderung aufgenommen haben, die den Verkauf oder die Übergabe neuer Luft- und Raketenabwehrsysteme an die Ukraine vorsieht, einschließlich der Iron Dome-Batterien, die derzeit von der US-Armee verwendet werden. Laut Politico verfügen die USA nicht über viele Luft- und Raketenabwehrbatterien, die anderen Ländern bereitgestellt werden könnten. Ein Mitarbeiter des Kongresses stellte fest, dass die beiden von Israel gekauften Batterien des „Iron Dome“ die Hauptkandidaten für die Verlegung in die Ukraine seien.

Kreml-Sprecher Dmitry Peskov hatte Anfang September 2021 die USA davor gewarnt, die Ukraine zu bewaffnen. Es bestehe die Gefahr, dass die ukrainische Führung sich unvorhersehbar und gefährlich verhalten könnte, zitiert der englischsprachige Dienst der Nachrichtenagentur „Reuters“ Peskov.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...