Technologie

Chef von Wintershall: Eine Energiewende ist nur mit Erdgas möglich

Mario Mehren, CEO von Wintershall Dea, richtet einen Appell an die Politik: Erdgas müsse ein zentraler Baustein für die Energiewende sein: „Wer Erneuerbare will, kommt nicht an Gas vorbei“.
25.09.2021 13:06
Aktualisiert: 25.09.2021 13:06
Lesezeit: 1 min
Chef von Wintershall: Eine Energiewende ist nur mit Erdgas möglich
Ein Rohrsystem steht auf dem Gelände der Erdgasförderanlage "Weißenmoor Z1" von Gas- und Ölkonzern Wintershall Dea nahe des Ortsteils Odeweg. (Foto: dpa) Foto: Hauke-Christian Dittrich

Nur wenige Tage vor der Bundestagswahl plädiert Mario Mehren, CEO von Wintershall Dea, in einem europaweit erscheinenden Namensbeitrag an die Politik, Erdgas zu einem zentralen Baustein für die Energiewende zu machen. „Besonders im letzten Jahr konnten wir in Europa zeigen, dass Gas Emissionen reduziert, Kosten senkt und die Versorgung sichert“, so der Manager. Studien würden die Möglichkeit einer sauberen Energieversorgung belegen: Der Rückgang der Kohleverstromung in Europa habe laut der Studie "Agora Energiewende" (Studie: “The European Power Sector in 2020. Up-to-Date Analysis of the Electricity Transition”) die Treibhausgas-Emissionen um etwa 320 Millionen Tonne pro Jahr im Vergleich zu 2015 reduziert, was rund sieben Prozent der europäischen Treibhausgas-Emissionen von 2020 entspricht. „Der Rückgang der Kohleverstromung ist eine gute Nachricht für das Klima“, so Mehren weiter.

Weil der Energieverbrauch weiterhin gestiegen sei und die Erneuerbaren Energien witterungsbedingt nicht immer zuverlässig liefern konnten, sei der Rückzug der Kohleverstromung durch eine konstante Stromversorgung aus Erdgas ermöglich worden – die fast fünfzig Prozent der reduzierten Energieproduktion aus Kohle auffangen konnte, so Mehren: „Ohne Gas wäre in vielen Betrieben das Licht ausgegangen. Damit wir Net Zero Wirklichkeit werden lassen können, brauchen wir auch in naher Zukunft Gas. Ziel muss eine sichere Energieversorgung mit zwei Standbeinen sein: Gase wie Wasserstoff und Strom aus Erneuerbaren. Hier müssen wir in Deutschland und Europa den Weg kraftvoll weitergehen.“

Mehren: Wer Erneuerbare will, kommt an Gas nicht vorbei

Vor dem Hintergrund der Wahl und der in den nächsten Jahren rapide wegfallenden Kapazitäten der verbliebenen sechs Atommeiler in Folge des Atomausstiegs, müsse die Politik nun entschlossen vorangehen und technologieoffen die Energiewende kurz- und mittelfristig sichern. „Wir müssen das eine tun, ohne das andere zu lassen. Im kommenden Jahr gehen in Folge des Atomausstiegs weitere 50 GW Leistung vom Netz. Wir brauchen einen entschiedenen Ausbau der Erneuerbaren, aber auch weiterhin Strom und Wärme aus Erdgas. Wer Erneuerbare will, kommt an Gas nicht vorbei“, so Mehren. Andernfalls setze man die Versorgungssicherheit Deutschlands und damit den Industriestandort, den Wohlstand und viele Arbeitsplätze aufs Spiel, so der Manager.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Konsolidierung und Notenbanken im Fokus
17.12.2025

Der DAX-Kurs startet freundlich in den Börsenhandel am Mittwoch, doch echte Dynamik bleibt aus. Während wichtige Marken halten, sorgt...