Deutschland

Führende Wirtschaftsinstitute müssen Konjunkturprognose absenken

Der Aufschwung in Deutschland fällt in diesem Jahr aus Sicht führender Wirtschaftsforschungsinstitute geringer aus als zunächst erwartet. Die Geschäfte der Unternehmen sind derzeit erheblich belastet.
14.10.2021 09:42
Aktualisiert: 14.10.2021 09:42
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird in einer neuen Prognose ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland von 2,4 Prozent erwartet. Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose wird am Donnerstagvormittag in Berlin vorgelegt.

Im Frühjahr hatten die führenden Wirtschaftsinstitute noch damit gerechnet, dass nach dem coronabedingten Einbruch der Wirtschaft 2020 das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 Prozent zulegt. Im Gesamtjahr 2020 war das Bruttoinlandsprodukt um 4,9 Prozent gesunken.

Die deutsche Wirtschaft wird derzeit vor allem von Lieferengpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten belastet. Mehrere Ökonomen sowie Wirtschaftsverbände hatten deswegen in den vergangenen Wochen ihre Prognosen heruntergeschraubt.

Die Lage belastet auch den wichtigen deutschen Export, der im August an Schwung verloren hatte. Erstmals seit Mai 2020 lieferten die Unternehmen weniger ins Ausland als in einem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am vergangenen Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitgeteilt hatte. Allerdings lagen die Exporte immer noch über dem Vorkrisenniveau von Februar 2020.

"Steigende Frachtpreise und ein Mangel an Containern erschweren das internationale Geschäft und lassen die Preise für alle Marktakteure in die Höhe steigen", hatte der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Dirk Jandura, die aktuelle Lage beschrieben. Zugleich mache den Unternehmen die Rohstoffknappheit zu schaffen.

Der Industrieverband BDI hatte erklärt: "Probleme in globalen Lieferketten, hohe Logistikkosten und ungeklärte Handelsstreitigkeiten verdunkeln den Konjunkturhimmel und haben in der Folge massive Auswirkungen auf die Exporte."

Für das kommende Jahr rechnen die führenden Wirtschaftsinstitute nach dpa-Informationen mit einem kräftigeren Wachstum, und zwar von 4,8 Prozent. In ihrer Frühjahrsprognose gingen die Institute von einem Plus von 3,9 Prozent für 2022 aus.

Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst - und zwar vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem Ifo-Institut, dem Institut für Weltwirtschaft, dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und dem RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...

DWN
Politik
Politik Fed senkt Leitzins: Trump drängt auf geldpolitischen Kurswechsel
18.09.2025

Die US-Notenbank senkt erstmals seit Ende 2024 den Leitzins – ein Schritt, der tief in die innenpolitische Auseinandersetzung hineinragt....

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Deutschland: Wieso sich so viele Deutsche Geld für Lebensmittel leihen
18.09.2025

Brot, Milch, Schulden: Mehr als die Hälfte der unter 50-Jährigen greift für Alltagsausgaben zum Kredit – oft bei der Familie. Wer...

DWN
Politik
Politik Draghi-Report: Ohne gemeinsame EU-Schulden verliert Europa gegen alle
18.09.2025

Ein Jahr nach seinem wegweisenden Draghi-Report warnt Mario Draghi vor einer dramatisch verschlechterten Lage der EU. Der ehemalige...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...