Finanzen

Musk verkauft Tesla-Aktien im Wert von 6,9 Milliarden Dollar - Kurse fallen massiv

Die Aktien des wertvollsten Auto-Konzerns der Welt fielen diese Woche massiv. Für Elon Musk egal - er ist und bleibt ein Spieler.
13.11.2021 14:27
Aktualisiert: 13.11.2021 14:27
Lesezeit: 2 min
Musk verkauft Tesla-Aktien im Wert von 6,9 Milliarden Dollar - Kurse fallen massiv
Der reichste Mann der Welt: Elon Musk. (Foto: dpa)

Tesla-Chef Elon Musk hat in der abgelaufenen Woche Aktien des Elektroauto-Herstellers im Wert von insgesamt 6,9 Milliarden Dollar verkauft. Nach Angaben der US-Börsenaufsicht trennte sich Musk allein am Freitag von 1,2 Millionen Tesla-Anteilsscheinen. In der gesamten Woche waren es 6,36 Millionen. Musk, der als reichster Mensch der Welt gilt, ist der größte Aktionär des Konzerns. Am 6. November hatte er via Twitter die Veräußerung von zehn Prozent seiner Anteile in Aussicht gestellt und dies an den Ausgang einer Twitter-Abstimmung über diese Frage geknüpft. Da er diese Bedingung für erfüllt sah, begann er vergangene Woche mit den Verkäufen. Berechnungen zufolge müsste Musk noch rund zehn Millionen Papiere losschlagen, um sein Versprechen zu erfüllen.

Die Tesla-Aktien sind dieses Jahr massiv nach oben gegangen, besonders im Oktober. Der Börsenwert des Autobauers stieg im Zuge der Kursrally auf mehr als eine Billion Dollar. In der vergangenen Woche büßten die Papiere allerdings mehr als 15 Prozent - oder rund 187 Milliarden Dollar - an Wert ein, nachdem sie zuvor elf Wochen hintereinander Kursgewinne erzielt hatten. Das Kursplus im Vergleich zum Jahresstart beläuft sich immer noch auf mehr als 46 Prozent. Damit ist Tesla weiterhin der wertvollste Autobauer der Welt. Zum Handelsschluss am Freitag lag der Kurs bei über 1.033 Dollar.

Tatsache ist jedoch: Elon Musk ist und bleibt ein Spieler. Kann sich jemand vorstellen, dass ein Jeff Bezos oder ein Bill Gates Ähnliches tun würden - Aktien verkaufen, wenn die Twitter-Gemeinde dazu rät? Die Tesla-Aktie eignet sich hervorragend zum kurzfristigen Spekulations-Objekt. Wer auf langfristige Wertsteigerung á la Kostolany setzt ("Kaufen Sie Aktien und nehmen Sie Schlaftabletten"), sollte besser die Finger von ihr lassen. Auch wenn der E-Auto-Pionier inzwischen häufig mit punktuellen Erfolgen Duftmarken setzen kann, sind Zweifel an der Dauerhaftigkeit des Geschäftsmodells gestattet. Tatsache ist: Die Produktionsprobleme sind noch lange nicht behoben, wie Elon Musk vor noch gar nicht langer Zeit selber zugegeben hat. Auffällig ist auch, dass Tesla im wieder im Zusammenhang mit spektakulären Vorhaben genannt wird, die dann aber doch nicht realisiert werden. Jüngstes Beispiel: Der US-Autoverleiher "Hertz" hatte Ende Oktober angekündigt, 100.000 Model 3 zu kaufen - ein Auftrag im Wert von mehreren Milliarden Dollar und der größte Einzeldeal der Tesla-Geschichte. Hertz schaltete sogar schon Anzeigen mit dem Football-Superstar Tom Brady (was in etwa so wäre, als wenn ein europäischer Autovermieter mit Messi oder Ronaldo werben würde) - doch dann kam Musk und verkündete, der Deal sei noch lange nicht in trockenen Tüchern, die Produktionskapazitäten reichten nicht aus!

Noch ist Tesla den etablierten Autobauern in Sachen Elektro-Technik um Einiges voraus - doch wenn diese aufgeholt haben, werden sie ihre hoch überlegene Produktionstechnik in die Waagschale werfen können. Noch ein Vergleich: Analysten erwarten, dass der E-Autobauer dieses Jahr einen Umsatz von knapp 45 Milliarden Euro erzielen wird. Die Erwartungen für VW betragen etwas mehr als 248 Milliarden Euro - das Fünfeinhalbfache.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...