Deutschland

Landwirtschaft am Ende? Im Jahr 2022 werden zahlreiche Betriebe Insolvenz anmelden

Die große Insolvenzwelle in der deutschen Landwirtschaft wird im kommenden Jahr richtig durchschlagen. Landwirte sind beunruhigt.
24.11.2021 10:34
Aktualisiert: 24.11.2021 10:34
Lesezeit: 1 min
Landwirtschaft am Ende? Im Jahr 2022 werden zahlreiche Betriebe Insolvenz anmelden
Ein Rasenmulcher fährt über eine Wiese und schneidet Gras. (Foto: dpa) Foto: Jens Büttner

Die Insolvenzwelle in der deutschen Landwirtschaft hat längst begonnen. Doch erst im kommenden Jahr werden die Insolvenzen so richtig durchschlagen.

Die Webseite „agrarheute.com“ berichtet: „Grund für die geringen Betriebspleiten sind die massiven Stützungsmaßnahmen in der Wirtschaft, mit denen die Staaten Firmen über die Coronakrise hinweghelfen wollten, heißt es in einer Studie von Euler Hermes. Entscheidend war jedoch, dass der Staat die Pflicht zur Insolvenzanmeldung für Firmen ausgesetzt hatte, die wegen der Pandemie in Schieflage geraten waren. Für die gesamte Wirtschaft geht der Kreditversicherer für das Jahr 2021 von einem Rückgang der Insolvenzen um rund fünf Prozent aus. Das wäre der niedrigste Stand seit 1993. ,2022 dürften dann auch in Deutschland die Pleiten wieder um rund neun Prozent zunehmen‘, sagt Maxime Lemerle, Leiter der Branchen- und Insolvenzanalyse von Euler Hermes. Das soll sich dann vor allem im zweiten Halbjahr 2022 in den Insolvenz-fällen niederschlagen.“

Nach dem Auslaufen der Corona-Sonderregelungen für überschuldete Unternehmen zeichnet sich ein langsamer Wiederanstieg der Firmenpleiten in Deutschland ab. Im September sei die Zahl der Anträge auf eine Regelinsolvenz im Vergleich zum August um 6 Prozent gestiegen, berichtete das Statistische Bundesamt auf Grundlage vorläufiger Meldungen am Dienstag in Wiesbaden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich ein Anstieg um 25 Prozent.

Um eine Pleitewelle in der Corona-Krise abzuwenden, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt von Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai gilt die Insolvenzantragspflicht wieder vollumfänglich. Ausnahmen gibt es für Betriebe, die im Sommer Schäden durch Starkregen oder Überflutungen erlitten haben.

Eine Gesetzesänderung hat die Zahl der Verbraucherinsolvenzen stark ansteigen lassen. Mit 7.164 Fällen wurden im Juli dieses Jahres 78 Prozent mehr registriert als ein Jahr zuvor. In der Zwischenzeit haben die Verbraucher und Verbraucherinnen die Chance, sich schneller von den Restschulden zu befreien, was nach Einschätzung der Statistiker zu dem Anstieg geführt hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...