Deutschland

Verkäufe im Online-Handel 36 Prozent höher als vor Corona

Obwohl es zuletzt gar keinen Lockdown gegeben hat, hält der Boom des Online-Handels an. Der Offline-Handel hat das Nachsehen.
24.11.2021 09:55
Lesezeit: 1 min
Verkäufe im Online-Handel 36 Prozent höher als vor Corona
Ein Paketzusteller sortiert und räumt in einer Zustellbasis von Deutsche Post DHL Pakete in ein Zustellfahrzeug. (Foto: dpa) Foto: Rolf Vennenbernd

Der Boom des Internet- und Versandhandels in Deutschland setzt sich fort. Von Mai bis September lagen die Umsätze hier real, kalender- und saisonbereinigt um 8,8 Prozent über dem Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Verglichen mit den Erlösen von Mai bis September 2019 - also vor der Virus-Pandemie - konnte der Onlinehandel sogar 36 Prozent mehr umsetzen.

"Der Internet- und Versandhandel ist dauerhafter Gewinner der Corona-Krise." Die Aktivitäten beim E-Commerce erreichten seit Mai 2021 zwar nicht die Höchststände, die es während der Lockdown-Phasen zu Beginn der Pandemie sowie um den Jahreswechsel 2020/2021 gab. "Sie liegen aber durchgängig über dem Vorkrisenniveau", erklärte Statistikamt-Experte Yannik Buhl.

Online- und Versandhändler hoffen mit den Rabattaktionen des "Black Friday" und des "Cyber Monday" in diesen Tagen auf weitere Impulse für ihr Geschäft. Sie könnten auch davon profitieren, dass verschärfte Corona-Einschränkungen vielen Menschen die Lust am Shopping in Ladengeschäften verderben. Denn in mehreren Bundesländern gilt im Einzelhandel vorerst die 2G-Regel, wonach nur Genesene und Geimpfte Zutritt haben.

Der Einzelhandel in Verkaufsräumen konnte von der Wiedereröffnung der Geschäfte nach dem monatelangen Lockdown zu Beginn des Jahres bisher kaum profitieren. Die Umsätze lagen von Mai bis September 2021 mit minus 0,2 Prozent in etwa auf dem Niveau des von Corona-bedingten Einschränkungen ebenfalls stark geprägten Vorjahres. Zum gleichen Zeitraum 2019 und damit vor der Corona-Krise konnte der Einzelhandel in Ladengeschäften zwar ein Umsatzplus von 2,9 Prozent verbuchen - damit aber deutlich weniger als im Onlinehandel.

Die Corona-Krise hat den Trend zu mehr Internet-Shopping beschleunigt. Von 2015 bis 2019 kletterte der Umsatz hier im Schnitt um 9,5 Prozent pro Jahr, während der Einzelhandel in Verkaufsräumen nur um 1,9 Prozent zulegte. Im Corona-Jahr 2020 wuchs der Online-Handel sogar um 23,8 Prozent, während es bei Ladengeschäften nur um 1,2 Prozent nach oben ging.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fliegende Autos: XPeng eröffnet erste Produktionsstätte für Flugfahrzeuge in China
18.11.2025

China eröffnet erstmals industrielle Strukturen für Fahrzeuge, die sowohl am Boden als auch in der Luft nutzbar sein sollen. Wird damit...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare down: Internetdienste X und ChatGPT massiv von Cloudflare-Störung betroffen
18.11.2025

Die Cloudflare-Dienste sind seit Dienstagmittag weltweit massiv gestört, betroffen sind darunter große Plattformen wie X und ChatGPT. Das...

DWN
Finanzen
Finanzen Nokia-Aktie und Nvidia-Aktie im Fokus: Wie die Partnerschaft 5G-Wachstum antreibt
18.11.2025

Die einst vor allem für Handys bekannte Nokia hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und rückt nun wieder in den Fokus von...

DWN
Finanzen
Finanzen Vestas-Aktie im Minus: So sollen 900 gezielte Entlassungen die Ertragsziele stützen
18.11.2025

Die Vestas-Aktie steht derzeit unter Druck. Dass das Unternehmen weltweit 900 Bürostellen abbaut, scheint den Anlegern auch Sorgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erfolg im Job: Warum Diplome nicht mehr über Karrierechancen entscheiden
18.11.2025

Die Anforderungen an Fachkräfte haben sich deutlich verändert, und Arbeitgeber legen zunehmend Wert auf Fähigkeiten, Persönlichkeit und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht unter 90.000 US-Dollar: Kryptomarkt in extremer Angst
18.11.2025

Der Bitcoin-Kurs ist tief gefallen und löst weltweit Unruhe unter Anlegern aus. Der Fear-and-Greed-Index warnt vor extremer Angst am...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität in Europa: Beckedahl kritisiert Bundesregierung
18.11.2025

Deutschland feiert neue Google- und Microsoft-Rechenzentren, während die digitale Abhängigkeit von US-Konzernen wächst. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Selbstständige in Deutschland: Von der Politik vergessen – jeder fünfte Selbstständige steht vor dem Aus
18.11.2025

Die Zahlen sind alarmierend: Jeder fünfte Selbstständige in Deutschland steht vor dem Aus, während die Großwirtschaft auf Erholung...