Wirtschaft

Naturkatastrophen im Jahr 2021 gehören zu den bisher teuersten

Nach Angaben des Rückversicherers Swiss Re: wird 2021 eines der teuersten Naturkatastrophenjahre weltweit. Auch Deutschland hatte eine teure Flutkatastrophe.
14.12.2021 11:37
Lesezeit: 1 min
Naturkatastrophen im Jahr 2021 gehören zu den bisher teuersten
Autowracks, die von der Flut der Ahr durch die Straßen gespült wurden, werden auf einem Gelände gesammelt, um sie zur Verschrottung zu transportieren. (Foto: dpa) Foto: Thomas Frey

Verheerende Stürme in den USA und die Überschwemmungen in Europa machen 2021 einer Studie zufolge zu einem der teuersten Naturkatastrophenjahre. Schon jetzt summierten sich die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen weltweit auf 105 Milliarden US-Dollar (93 Milliarden Euro), teilte der schweizerische Rückversicherer Swiss Re am Dienstag auf Basis vorläufiger Schätzungen mit. Dies sei 17 Prozent mehr als 2020 und der vierthöchste Wert seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1970.

Teuerstes Ereignis war mit Abstand Hurrikan "Ida" in den USA: Der Swiss Re zufolge dürften die Zerstörungen die Versicherungsbranche 30 bis 32 Milliarden Dollar kosten - unter anderem infolge der Überschwemmungen in New York. Die Folgen von Wintersturm "Uri" mit extremer Kälte, Schneefällen und dem Ausfall von Stromnetzen kämen die Versicherer mit 15 Milliarden Dollar etwa halb so teuer zu stehen.

In Europa schlug die Flutkatastrophe in Deutschland und Nachbarstaaten bei den Versicherern der Studie zufolge mit bis zu 13 Milliarden Dollar zu Buche. Die wirtschaftlichen Schäden des Ereignisses vom Juli lägen mit über 40 Milliarden sogar mehr als dreimal so hoch. "Die Überschwemmungen waren die teuerste Naturkatastrophe in der Region seit 1970 und die zweitteuerste weltweit, nach dem Hochwasser in Thailand im Jahr 2011", schreibt die Swiss Re.

Weltweit lagen die versicherten Naturkatastrophenschäden demnach erneut über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Damit setze sich der seit Jahrzehnten zu beobachtende Trend einer jährlichen Zunahme der Schäden um 5 bis 6 Prozent fort. "Es scheint inzwischen zur Normalität geworden zu sein, dass jedes Jahr mindestens ein sekundäres Naturgefahrenereignis, etwa eine schwere Überschwemmung, ein Wintersturm oder ein Waldbrand, Schäden von mehr als 10 Milliarden Dollar verursacht", sagte Martin Bertogg, bei der Swiss Re zuständig für Katastrophenrisiken.

Einschließlich der nicht versicherten Schäden summierten sich die wirtschaftlichen Folgen von Naturkatastrophen in diesem Jahr gemäß der Studie auf 250 Milliarden Dollar, fast ein Viertel mehr als im Jahr 2020. Zusammen mit den von Menschen ausgelösten Katastrophen waren es 259 Milliarden Dollar, eine Zunahme um 20 Prozent. Die Folgen der Corona-Pandemie sind in den Berechnungen nicht enthalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Kontostand-Steuer gegen Konsumtief? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaftskrise: Trumpf-Unternehmenschefin für Streichung eines Feiertages
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutschland nicht wettbewerbsfähig: Coca-Cola beklagt Standortbedingungen
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...

DWN
Politik
Politik Trumps Verteidigungsminister im Sturm: Angeklagt des möglichen Kriegsverbrechens
03.12.2025

Ein mutmaßlicher US-Verteidigungsskandal erschüttert Washington. Neue Enthüllungen legen nahe, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth...