Deutschland

Kauflaune in Deutschland zum Weihnachtsgeschäft im Keller

Lesezeit: 1 min
21.12.2021 15:29  Aktualisiert: 21.12.2021 15:29
Die vierte Pandemiewelle tobt, die Omikron-Variante des Coronavirus steht drohend vor der Tür und zu allem Überfluss galoppieren auch noch die Preise davon. Die Menschen in Deutschland haben kurz vor Weihnachten wenig Lust auf Shopping.
Kauflaune in Deutschland zum Weihnachtsgeschäft im Keller
Eine Frau geht durch die fast leere Fußgängerzone Hohe Straße, in der viele Geschäfte geschlossen sind. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Auswirkungen der vierten Welle der Corona-Pandemie haben den Menschen in Deutschland die Kauflaune vor dem Weihnachtsfest komplett verhagelt. Die hohe Inflation tut ihr übriges. „Die Verbraucherstimmung in Deutschland kühlt im Dezember spürbar ab“, urteilt das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK auf der Basis seiner monatlichen Prognose. „Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung büßen deutlich ein“, resümieren die Konsumforscher.

«Hohe Inzidenzen durch die vierte Welle der Corona-Pandemie mit weiteren Beschränkungen sowie deutlich gestiegene Preise setzen dem Konsumklima mehr und mehr zu», sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. „Vor allem die 2G-Regel für weite Teile des Einzelhandels versetzen dem Weihnachtsgeschäft einen schweren Schlag“, sagte er. Auch die Aussichten für den Beginn des neuen Jahres seien vor dem Hintergrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante gedämpft.

Längerfristige Prognose trauen sich die Forscher derzeit nicht zu. „Die Aussichten für die Konsumkonjunktur für das kommende Jahr sind in erster Linie vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig“, sagte Bürkl. Könne die Pandemie rasch und erfolgreich bekämpft werden, könnten Beschränkungen in größerem Umfang gelockert werden - dann werde sich der Konsum zügig erholen. „Sollte sich jedoch im weiteren Verlauf das Infektionsgeschehen wieder verstärken, wird sich der Aufschwung weiter verzögern“, sagte Bürkl.

Die Konjunkturstimmung der Deutschen ist im Dezember auf ein Acht-Monats-Tief gesunken. Zuletzt sei die Erwartung an die Konjunktur im April niedriger gewesen, geht aus der GfK-Studie hervor. Hintergrund seien auch die anhaltenden Probleme mit den Lieferketten in der Industrie. Auch die Aussichten bezüglich des Einkommens seien zum dritten Mal in Folge gesunken - für viele Menschen steht erneut die Frage nach Kurzarbeit im Raum. Allerdings sind die Aussichten noch immer besser als im Vorjahr - damals herrschte Lockdown in Deutschland.

Auch die Anschaffungsneigung - also die Kauflust - ist derzeit wenig ausgeprägt. Neben der Corona-Pandemie drücken vor allem die hohen Preise - etwa für Energie und Lebensmittel - auf die Kauflaune. Durch die 2G-Regelungen breche die Gruppe derjenigen, die weder geimpft noch genesen sind, für den stationären Handel komplett weg. Für die Geimpften werde die Freude am vorweihnachtlichen Shopping-Erlebnis durch die Regulierungen massiv gedämpft.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Die EZB: Spezialist für die Vernichtung von Vermögen

Die EZB und alle anderen Zentralbanken richten seit der Finanzkrise 2008 ein Unheil nach dem anderen an, das stets mit der Vernichtung von...

DWN
Politik
Politik Nato schickt bis zu 300.000 Soldaten an Grenze zu Russland

In den kommenden Monaten will die Nato bis zu 300.000 Soldaten an der Grenze zu Russland stationieren. Doch dies ist mit hohen Kosten für...

DWN
Politik
Politik EU und Deutschland beenden Streit um Verbrenner

Auch nach 2035 können in der EU neue Verbrenner zugelassen werden, wenn man sie nur mit „klimaneutralem“ E-Fuel betanken kann. Das...

DWN
Politik
Politik Der wahre Grund für den Abschwung in der Baubranche

Die Baubranche wird von einem kräftigen Abschwung erfasst. Eine der wichtigsten Ursachen – vielleicht die wichtigste – für die Krise...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brasilien ignoriert Energiewende, sieht Zukunft im Erdöl

Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras schert sich nicht um die globale Energiewende und wäre CEO Prates zufolge auch gern der letzte...

DWN
Finanzen
Finanzen Kredit-Krise: Drama um Credit Suisse wird zum „Alptraum“ für Europas Banken

Die nicht ohne Kollateralschäden abgelaufene Abwicklung der stark angeschlagenen Schweizer Großbank hat die Finanzmärkte aufgewühlt. Es...

DWN
Finanzen
Finanzen Märkte in Europa: Bank-Aktien stehen unter Druck

Die Aktien von Finanzinstituten standen am Freitag europaweit unter Druck