Politik

Erste Risse in der EU: Österreich bietet Deutschland strategische Zusammenarbeit an - ohne die anderen Staaten

Die DWN haben vor geraumer Zeit drei große Analysen veröffentlicht, in der sie das mögliche Ende der EU und die Geburt einer neuen Organisation, eines neuen Staatenbundes in Europa prognostizierten. Jetzt schlägt Österreich Deutschland die Bildung einer Einheitsfront vor.
24.12.2021 13:17
Aktualisiert: 24.12.2021 13:17
Lesezeit: 1 min

Österreich will Deutschland künftig eine strategische Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union anbieten. "Ich denke beispielsweise an die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die Regierungen in Berlin und Wien sollten in Brüssel klar machen, dass wir keine permanente Schuldenunion wollen", sagte Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) der Tageszeitung "Die Welt" einem Vorabbericht zufolge. Beide Staaten sollten sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Aufnahme von Schulden durch die EU-Kommission als Antwort auf eine außergewöhnliche Krise durch die Corona-Pandemie einmalig bleiben müsse und nicht zum Einfallstor für noch mehr gemeinsame Schulden und noch mehr gemeinsame Haftung werde. Das wäre eine schwere Belastung für die Steuerzahler in Deutschland und Österreich, so Nehammer.

Zur Finanzierung der EU-Coronahilfen in Höhe von rund 750 Milliarden Euro, verschuldete sich die EU-Kommission in diesem Jahr erstmalig am Kapitalmarkt. Sollten ein Land oder mehrere Länder ihre Schulden nicht zurückzahlen können, müssen die restlichen Mitglieder der Währungsunion dafür geradestehen. Die hoch verschuldeten EU-Länder sind vor allem im Süden des Kontinents zu finden: Griechenland, Italien, Frankreich und Spanien.

Die DWN haben mehrmals darauf hingewiesen, dass das EU-Konstrukt auf wackeligen Beinen steht. Lesen Sie dazu auch den Beitrag von Chefredakteur Hauke Rudolph:

Die Welt nach Corona: Deutschlands Zukunft liegt im Westen

Weiterhin die Antwort von Moritz Enders auf Hauke Rudolph:

Die Welt nach Corona: Deutschlands Zukunft liegt im Osten

Und die Analyse von Cüneyt Yilmaz:

Deutschlands Zukunft liegt in der Hanseatischen Liga und nicht in der EU

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Halbleiter-Aktien: Wie die ASML-Aktie zur europäischen Macht im Chipsektor wird
08.12.2025

Die US-Großbank Bank of America setzt in Europa auf einen Chipkonzern, der in einem neuen Wachstumszyklus steckt und die Branche unter...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten beschließen schärfere Migrationspolitik
08.12.2025

Die EU zieht die Zügel in der Migrationspolitik an: Abschiebungen sollen leichter, Verteilung verpflichtender werden. Doch neue Regeln zu...

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...