Deutschland

Volkszählung 2022: Befragung von Millionen Deutschen wird teuer

Bei der Volkszählung 2022 sollen zahlreiche Daten aktualisiert werden. Das Statistische Bundesamt verspricht, dabei die Daten der Bürger zu schützen.
29.12.2021 09:33
Aktualisiert: 29.12.2021 09:33
Lesezeit: 1 min

In Deutschland wird es im kommenden Jahr wieder eine Volkszählung geben. Elf Jahre nach dem letzten Zensus sollen zahlreiche Daten aktualisiert werden - etwa zur Zahl der Einwohner sowie zu deren Erwerbstätigkeit und Wohnsituation. Vorwiegend sollen vorhandene Verwaltungsdaten genutzt werden, es sind aber auch Befragungen geplant, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Stichtag ist am 15. Mai. Ab diesem Datum werden 10,2 Millionen zufällig ausgewählte Menschen unter anderem zu ihrer Ausbildung und Arbeitssituation befragt, wie die Behörde erklärte. Etwa 23 Millionen Eigentümerinnen und Eigentümer oder Verwaltungen von Wohnraum sollen Auskunft zu ihren Wohnungen und Wohngebäuden geben. Auch Bewohner von Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften werden erfasst.

Nur ein Teil der Fragen werde in kurzen persönlichen Befragungen geklärt, die meisten könnten online beantwortet werden. «In Zeiten von Corona spielt die Möglichkeit zur kontaktlosen Online-Befragung eine zentrale Rolle», erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel.

Der Zensus findet alle zehn Jahre statt, turnusmäßig wäre dies 2021 der Fall gewesen - der Termin wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. 2011 hatte sich herausgestellt, dass in vielen Städten und Gemeinden weniger Menschen leben als angenommen.

«Die Ergebnisse des Zensus sind präzise Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Sie dienen als verlässliche Planungsgrundlage für Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden», erläuterte die Behörde das Ziel. Vorgaben zum Datenschutz würden beachtet. Die Daten würden nicht an Behörden außerhalb der amtlichen Statistik weitergegeben. Personenbezogene Daten würden zum frühestmöglichen Zeitpunkt gelöscht. Die Gesamtkosten gab das Bundesamt mit voraussichtlich 1,5 Milliarden Euro an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...