In die seit Tagen anhaltenden Unruhen in Kasachstan hat das von Russland geführte internationale Militärbündnis OVKS eingegriffen. Im Rahmen eines Friedenseinsatzes habe Russland Soldaten nach Kasachstan geschickt, teilte die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS, englisch CSTO) am Donnerstag mit. „Gemäß dem Beschluss des Rates für kollektive Sicherheit der OVKS vom 6. Januar 2022 wurde eine kollektive Friedenstruppe der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit für einen begrenzten Zeitraum in die Republik Kasachstan entsandt, um die Lage zu stabilisieren und zu normalisieren“, teilt das OVKS nach Informationen der staatlichen russischen Nachrichtenagentur „Tass“ mit.
Kasachstan gehört dem Bündnis an und hat um Unterstützung gebeten. Die Hauptaufgabe der OVKS-Soldaten sei es, wichtige staatliche und militärische Einrichtungen zu schützen und den kasachischen Ordnungskräften zu helfen, erklärte das Bündnis. Es wird von Russland geführt, ihm gehören neben Weißrussland auch Armenien, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan an.
Die Proteste in Kasachstan haben sich an der von der Regierung verhängten Erhöhung von Treibstoff-Preisen entzündet. Der Rücktritt der Regierung und die Rücknahme der Preiserhöhung für Autogas durch Präsident Kassym-Jomart Tokajew konnten die Menschen nicht beruhigen. In der Metropole Almaty hielten die Proteste den dritten Tag in Folge an. Es kam erneut zu Zusammenstößen von Polizei und Protestierenden, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur Reuters berichteten. Es seien Schüsse zu hören gewesen. Die Polizei erklärte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge, mehrere Unruhestifter seien „eliminiert“ worden.