Deutschland

Studie: Deutschland wird erstmals seit zwanzig Jahren zu Strom-Importeur

Einer Studie zufolge wird Deutschland ab dem Jahr 2023 zu einem Netto-Importeur von Elektrizität.
17.01.2022 13:00
Lesezeit: 1 min

Erstmals seit dem Jahr 2002 dürfte Deutschland im Jahr 2023 zu einem Netto-Importeur von Strom werden. Dieser Befund geht aus einer aktuellen Studie der International Energy Agency (IEA) hervor.

Demnach wird die Abschaltung der restlichen Kernkraftwerke sowie der verstärkte Ausstieg aus der Kohleverstromung unter dem Strich ab 2023 hierzulande zu einem Strom-Defizit führen, welches durch Importe aus dem europäischen Ausland ausgeglichen werden muss.

Die Bundesregierung hatte den von der Vorgängerregierung beschlossenen kompletten Ausstieg aus der Kohleverstromung von 2038 auf das Jahr 2030 vorgezogen. Ende 2022 werden zudem die letzten drei Atomreaktoren vom Netz genommen.

Der Rückzug aus den beiden steuerbaren Energieformen Kohle und Atom verursacht dabei große Lücken in der Erzeugung von Elektrizität. So steuerten die verbliebenen Kernkraftwerke im Jahr 2021 rund 12 Prozent des gesamten in Deutschland generierten Stroms bei. Die Kohlekraft stieg gar zur wichtigsten Energiequelle hierzulande auf: so steuerte die Kohleverstromung im ersten Halbjahr 2021 mehr als 27 Prozent der Elektrizität bei.

Lesen Sie dazu: Tiefschlag für die Energiewende: Kohle löst Windkraft als wichtigster Energieträger Deutschlands ab

Die Bundesregierung will das durch den Kohle- und Atomausstieg verursachte Erzeugungsdefizit mithilfe einer massiven Ausweitung von Windparks und Solarpanelen auffangen. Doch bei beiden Energieformen handelt es sich um nicht steuerbare Quellen. Wenn also der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, liefern Windräder und Solarkollektoren keine Elektrizität.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...