Finanzen

Chinas Goldkonsum deutlich höher als vor Corona

Chinas Goldnachfrage hat sich vom Einbruch infolge der Corona-Krise mehr als erholt. Der größte Goldverbraucher der Welt macht Hoffnung für den Goldpreis.
04.02.2022 09:00
Lesezeit: 2 min

Der chinesische Goldverbrauch hat sich im Jahr 2021 deutlich erholt. Er stieg um 36,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als der Markt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie einbrach. Entscheidend ist jedoch, dass die Goldnachfrage in China nun sogar wieder höher ist als vor der Corona-Krise. Im Vergleich zum Jahr 2019 lag China Goldverbrauch im letzten Jahr um 11,8 Prozent höher.

Dies ist auch deshalb entscheidend, da China ist der größte Goldverbraucher der Welt. Die chinesische Goldnachfrage belief sich im vergangenen Jahr auf 1.120,9 Tonnen, wie aus den Daten der China Gold Association hervorgeht, die dafür vor allem die "bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung in China" verantwortlich macht.

Die chinesische Gesamtnachfrage nach Gold ist vor allem auf den Wiederanstieg der Goldschmuckverkäufe zurückzuführen, die im vergangenen Jahr um 45 Prozent auf 711,3 Tonnen gestiegen sind. Auch die Nachfrage nach physischem Anlagegold ist in China stark gestiegen. Der Absatz von Goldbarren und Goldmünzen stieg um 26,9 Prozent auf 312,9 Tonnen.

Chinesische Anleger investierten auch in börsengehandelte Goldfonds (ETFs). Den Daten des World Gold Council zufolge erreichten die chinesischen Goldfonds Ende 2021 einen Rekordbestand von 75,3 Tonnen im Wert von 4,4 Milliarden Dollar. Im Jahresverlauf verzeichneten die chinesischen Gold-ETFs Nettozuflüsse von 14,4 Tonnen.

Gold-ETFs haben einen signifikanten Effekt auf den weltweiten Goldmarkt. Sie ermöglichen Investoren den Handel mit Gold, ohne dass diese es selbst halten müssen. Daher sind sie kein Schutz gegen eine Bankenkrise. Aufgrund der Struktur von Gold-ETFs dürften viele Investoren im Falle einer schweren Finanzkrise weder "ihr" physisches Gold noch wenigstens dessen baren Gegenwert erhalten.

Mehr zum Thema: Weltgrößter Gold-ETF verzeichnet Rekord-Zuflüsse

Während die Nachfrage nach Gold deutlich gestiegen ist, hat China, das auch der größte Goldproduzent der Welt ist, auf der Angebotsseite einen Rückgang der Minenproduktion gemeldet. Die Goldproduktion der chinesischen Minen ging im Vergleich zum Vorjahr um erhebliche 10 Prozent auf 329 Tonnen zurück.

Dem World Gold Council zufolge könnten Inflationssorgen, niedrige Opportunitätskosten und die saisonale Nachfrage ein weiteres Wachstum der Goldnachfrage in der Zukunft ankurbeln. Im vergangenen Frühjahr gab China bereits grünes Licht für den Import von 150 Tonnen Gold. Chinas zurückgekehrte Goldnachfrage könnte nun den Goldpreis stützen oder gar anheizen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...