Politik

Ukrainischer Botschafter: Bei uns sitzen seit Jahren strategische Berater des Bundesverteidigungsministeriums

In der ARD-Sendung „Anne Will“ sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, dass seit Jahren deutsche Berater des Bundesverteidigungsministeriums im ukrainischen Verteidigungsministerium sitzen.
12.02.2022 17:31
Aktualisiert: 12.02.2022 17:31
Lesezeit: 1 min
Ukrainischer Botschafter: Bei uns sitzen seit Jahren strategische Berater des Bundesverteidigungsministeriums
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen, M), Außenministerin, informiert sich im verlassenen Ort Schyrokyne an der Frontlinie zwischen der ukrainischen Armee und den von Russland unterstützten Separatisten über die Lage im Konfliktgebiet Donbass. (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

„Das deutsche Verteidigungsministerium hat seine strategischen Berater in unserem Verteidigungsministerium seit Jahren sitzen und arbeiten. Und die deutsche Seite ist bestens informiert, was wir brauchen und was wir nicht brauchen“, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, am 6. Februar 2022 bei Anne Will.

Die deutsche Öffentlichkeit und die Bundesregierung müssten „erwachen aus diesem Dornröschenschlaf“, den Ernst der Lage erkennen und handeln. Er hoffe, dass die Bundesregierung erkenne, dass das, was vor zehn Jahren, zwei Jahren oder auch drei Monaten noch richtig gewesen sei - nämlich keine Waffen zu liefern - auf den Prüfstand gestellt werden müsse, zitiert ihn die dpa.

Am 14. Dezember 2016 teilte die ukrainische Botschaft in Deutschland mit: „Das Bundesverteidigungsministerium Deutschlands entsendet seine Militärberater in die Ukraine. Die entsprechende Vereinbarung wurde in Kyjiw vom stellvertretenden Verteidigungsminister der Ukraine, Ihor Dolgov, und dem parlamentarischen Staatssekretar des Verteidigungsministeriums Deutschlands, Ralf Brauksiepe, unterzeichnet. Die Ukraine betrachtet Deutschland als einen zuverlässigen Partner und hofft daher auf weitere Vertiefung und Verstärkung der Zusammenarbeit, so der hohe Vertreter des Verteidigungsministeriums in Kyjiw.“

„Deutschland steht auf dem Scheideweg“, betonte der Botschafter. Es gehe um Frieden oder Krieg. In dieser Lage gebe es keine Zwischentöne. „Wir brauchen modernste Waffen. Deutschland kann das liefern. Deutschland ist fähig, das zu tun. Und das zu verweigern heute, das bedeutet für uns, die Ukraine im Stich zu lassen.“ Mit Blick auf Russland und Präsident Wladimir Putin sagte der Botschafter: „Er möchte die Ukraine aus der Karte löschen“.

Außenministerin Annalena Baerbock betonte bei einem Besuch in Ägypten, dass die deutsche Botschaft in Kiew offen gehalten werden soll. Das Personal werde jedoch reduziert. Das deutsche Generalkonsulat in Dnipro wird nach Angaben des Auswärtigen Amtes vorübergehend nach Lwiw (Lemberg) verlegt. Damit sollen die Mitarbeiter künftig weiter entfernt von der sogenannten Kontaktlinie zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine arbeiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank bringt den Wero-Bezahldienst zu Millionen Kunden
17.12.2025

Der Wero-Bezahldienst erreicht jetzt Millionen Bankkunden: Deutsche Bank und Postbank schalten den vollen Funktionsumfang frei. Europa...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Konsolidierung und Notenbanken im Fokus
17.12.2025

Der DAX-Kurs startet freundlich in den Börsenhandel am Mittwoch, doch echte Dynamik bleibt aus. Während wichtige Marken halten, sorgt...