Finanzen

US-Währungshüter sieht Argumente für kräftige Zinswende

Auch nach der russischen Invasion der Ukraine gibt es für den einflussreichen US-Währungshüter Christopher Waller gute Gründe für eine kräftige Straffung der Geldpolitik.
25.02.2022 12:49
Aktualisiert: 25.02.2022 12:49
Lesezeit: 1 min

Auch nach der russischen Invasion der Ukraine gibt es für den einflussreichen US-Währungshüter Christopher Waller gute Gründe für eine kräftige Straffung der Geldpolitik. Der Notenbank-Direktor sprach sich für eine Anhebung des Schlüsselsatzes um einen halben Prozentpunkt im März aus, wenn sich die Anzeichen einer heiß laufenden Wirtschaft in den kommenden Wochen verdichten sollten. Bis zum Frühsommer solle der Leitzins dann auf 1 bis 1,25 Prozent steigen. Er räumte bei seiner Rede am Donnerstag ein, dass die Notenbank Fed mit Blick auf die Auswirkungen des bewaffneten Konflikts in Osteuropa womöglich behutsamer vorgehen müsse. Doch sei es noch zu früh, die Folgen für die US-Wirtschaft abzuschätzen. Angesichts der rasant steigenden Inflation gelte es für die Notenbank, entschlossen zu handeln und damit ihre Glaubwürdigkeit zu wahren.

An den Märkten war zuletzt auch vor dem Hintergrund der russischen Invasion der Ukraine die Erwartung an einen kräftigen ersten Zinsschritt zurückgegangen. Investoren rechneten eher mit einer Erhöhung um lediglich einen Viertel Prozentpunkt. Ähnlich wie Waller hatte sich jüngst auch der Chef des Notenbankbezirks St. Louis, James Bullard, positioniert und für eine kraftvolle Zinswende plädiert, während andere Währungshüter eher einer moderaten Sraffung das Wort redeten.

Der Ukraine-Angriff löste weltweit ein Börsenbeben aus und trieb die Preise für Öl und Gas massiv in die Höhe. US-Notenbankchef Jerome Powell hat eine Zinswende für März angedeutet und die Finanzmärkte auf weitere Erhöhungen im Laufe des Jahres vorbereitet. Die Fed gerät angesichts der anziehende Teuerung unter Zugzwang, den Kurs zu straffen. Die Verbraucherpreise sind im Januar mit 7,5 Prozent so kräftig gestiegen wie seit rund 40 Jahren nicht mehr.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflationskrise USA: Warum 2026 zum gefährlichsten Jahr werden könnte
26.12.2025

Die Warnung eines führenden Ökonomen zeichnet ein düsteres Bild für die USA. Die Rückkehr einer hartnäckigen Inflationswelle könnte...