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Ukrainischer Außenminister: „Russland, lass die Menschen aus Mariupol gehen“

Lesezeit: 1 min
08.03.2022 18:05  Aktualisiert: 08.03.2022 18:05
In einem bewegenden Aufruf fordert der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba von Russland, die Zivilisten von Mariupol gehen zu lassen. „Gestern war ein Kind verdunstet! Kriegsverbrechen ist ein Teil der bewussten Strategie Russlands“, so der Außenminister.
Ukrainischer Außenminister: „Russland, lass die Menschen aus Mariupol gehen“
Annalena Baerbock (l, Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, und Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, äußern sich bei einer Pressekonferenz nach ihrem Gespräch. (Foto: dpa)
Foto: Bernd von Jutrczenka

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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Welt aufgerufen, die Öffnung humanitärer Korridore für die Einwohner der belagerten Stadt Mariupol zu fordern, meldet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur „Ukrinform“.

Russland hält 300.000 Menschen in Mariupol als Geisel, schrieb er auf Twitter. Es verhindere eine „humanitäre Evakuation“ trotzt der Vereinbarungen mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. „Gestern war ein Kind verdunstet! Kriegsverbrechen ist ein Teil der bewussten Strategie Russlands. Ich rufe alle Länder auf, öffentlich zu fordern: ,Russland, lass die Menschen gehen.'"

Auch bei einem neuen Anlauf für eine Rettung von Zivilisten aus der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind am Dienstag laut Angaben aus Kiew Schüsse gefallen, meldet die dpa. „Waffenruhe verletzt! Russische Streitkräfte beschießen jetzt den humanitären Korridor von Saporischschja nach Mariupol“, schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, am Mittag bei Twitter.

8 Lastwagen und 30 Busse stünden bereit, um humanitäre Hilfe nach Mariupol zu liefern und Zivilisten nach Saporischschja zu bringen. „Der Druck auf Russland MUSS erhöht werden, damit es seine Verpflichtungen einhält“, schrieb Nikolenko weiter. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben dazu. Am Morgen hatte der Sprecher der prorussischen Kräfte im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, behauptet, ukrainische „Nationalisten“ blockierten die Evakuierung.

Seit vergangenem Samstag sind mehrere Versuche gescheitert, Menschen aus der Stadt Mariupol am Asowschen Meer zu bringen.


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