Microsoft-Gründer Bill Gates hat massiv in die spanische Baufirma FCC investiert. Er setzt offenbar auf die Erholung der spanischen Baubranche, die noch immer unter dem Platzen der Immobilienblase vor fünf Jahren leidet.
Investment-Fonds mit Verbindungen zu Gates haben Aktien von FCC im Umfang von 113,5 Millionen Euro erworben, berichtet die FT. Dies macht Gates zum zweitgrößten Aktionär der Baufirma. Deren größte Aktionärin ist die Erbin Esther Koplowitz.
Gates erhielt die FCC-Aktien zu einem Preis von 14,86 Euro. Der Aktienkurs kletterte am Dienstag auf über 17 Euro, nachdem der Deal bekannt geworden war.
Über zehn Jahre waren die spanischen Baufirmen massiv expandiert. Billige Kredite ermöglichten einen Bau-Boom und eine massive Immobilienblase. Als die Blase vor fünf Jahren platzte, mussten die Baufirmen sich neu organisieren und Schulden zurückzahlen.
FCC befindet sich derzeit in Gesprächen mit seinen Gläubigern über einen Schuldenschnitt. Ende letzten Jahres hatte das Unternehmen Schulden im Umfang von 4,3 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2013 schrieb es rote Zahlen in Höhe von 607 Millionen Euro.
Der Aktienpreis von FCC hat sich in den vergangenen sechs Monaten mehr als verdoppelt. Hintergrund ist eine veränderte Geschäftsstrategie, die vermehrt auf Auslandsaufträge setzt. So hat die Baufirma einen Auftrag in Saudi-Arabien erhalten hat. In Riad soll sie Teile der Metro bauen.
Der Einstieg von Gates belegt, dass auch die Super-Reichen ratlos sind, wo sie ihr Geld anlegen sollen. Marc Faber spricht von gewaltigen Blasen in bestimmten Asset-Klassen. Das billige Zentralbankgeld fördert die Blasen-Bildung (hier).
Die Bundesbank warnt vor einer Immobilien-Blase in Deutschland (hier).
Aber hierzulande hat Gates ja nicht investiert.
Er wird wissen warum.