Deutschland

Massive Flugausfälle durch Streik des Sicherheitspersonals

Lesezeit: 1 min
22.03.2022 09:44
Ein Streik des Sicherheitspersonals an Airports hat abermals zu massiven Flugausfällen geführt. Ryanair fordert ein Eingreifen der Bundesregierung.
Massive Flugausfälle durch Streik des Sicherheitspersonals
Zwei Männer stehen am Dienstagmorgen in einem Terminal des Hamburger Flughafens vor einer Anzeigetafel. (Foto: dpa)

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Die dritte Streikwelle des Sicherheitspersonals an Airports hat abermals zu massiven Flugausfällen geführt. Die Gewerkschaft Verdi rief im Tarifstreit mit den privaten Sicherheitsunternehmen für Dienstag zum ganztägigen Warnstreik an acht Flughäfen auf. Betroffen sind Passagier-, Personal- und Warenkontrollen. Airlines strichen viele Flüge deshalb schon am Montag und informierten ihre Kunden, damit sie erst gar nicht anreisen.

Am Flughafen Düsseldorf fielen 140 von insgesamt 260 Abflügen und Ankünften aus. Am Flughafen Berlin-Brandenburg dürften rund 100 von 150 geplanten Abflügen ausfallen, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Von den etwa 150 Ankünften würden rund 50 gestrichen. Es gebe derzeit keine langen Schlangen und die Lage im Terminal sei ruhig. Viele Passagiere seien gar nicht erst zum Flughafen gekommen.

Am Köln Bonn Airport konnten 50 von 60 Starts nicht stattfinden. Ähnlich war es in Stuttgart, wo einer Sprecherin zufolge 40 von 50 Abflügen abgesagt waren. Der Flughafen Hamburg hatte am Montag mitgeteilt, dass sämtlich 88 Abflüge ausfallen sollten.

Am größten deutschen Airport in Frankfurt waren erneut die Sicherheitskontrollen für Tausende dort startende Passagiere komplett geschlossen, nur umsteigende Fluggäste waren nicht betroffen. Zunächst waren rund 110 von insgesamt etwa 800 Abflügen und Ankünften annulliert, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärte. Auch in Bremen und Hannover wurde gestreikt.

Schon in der vergangenen Woche und Ende Februar hatte die Gewerkschaft zum Arbeitskampf aufgerufen, um für ihre Forderungen Druck zu machen. Verdi und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) konnten sich in vier Verhandlungsrunden nicht über höhere Löhne für die rund 25.000 Beschäftigten der Branche einigen. Die Tarifverhandlungen sollen am Donnerstag weitergehen.

Der Flughafenverband ADV und der BDLS kritisierten den Arbeitskampf als unverhältnismäßig. Europas größte Airline Ryanair forderte, die Bundesregierung müsse eingreifen, weil Tausende Passagiere darunter litten. Der Staat darf sich nach der in Deutschland geltenden Tarifautonomie aber in Verhandlungen von Gewerkschaften und Arbeitgebern nicht einmischen, es sei denn, beide Seiten ziehen ihn zur Vermittlung heran.


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