Politik

Mariupol: „Bataillon Azov“ und 36. Marinebrigade leisten Widerstand, Russland meldet Eroberung des Handelshafens

Das „Bataillon Azov“ und die 36. Marinebrigade der ukrainischen Armee befinden sich in der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol in schweren Kämpfen mit der russischen Armee. Währenddessen meldet Russland die Eroberung des gesamten Handelshafens der Stadt. Die Ukrainer sind offenbar unterlegen.
13.04.2022 23:01
Aktualisiert: 13.04.2022 23:01
Lesezeit: 2 min
Mariupol: „Bataillon Azov“ und 36. Marinebrigade leisten Widerstand, Russland meldet Eroberung des Handelshafens
Soldaten des „Bataillon Azov“. (Scrrenshot via azov.org.ua)

Die Hafenstadt Mariupol wird aktuell vom „Bataillon Azov“ und der 36. Marinebrigade der ukrainischen Armee verteidigt. Oberstleutnant Denis Prokopenko, Kommandeur des „Bataillon Azov“, teilte „TSN.UA“ am 13. April 2022 mit:

„Gestern haben wir uns mit den tapferen Soldaten der Marinebrigade vereint: echte Soldaten und Helden, die den Eid gegenüber dem ukrainischen Volk nicht gebrochen haben und weiterhin mit uns die Stadt verteidigen. Das sind echte Männer, die den Weg des Krieges gewählt haben.“

Major Serhiy Volyna, Kommandeur der 36. Marinebrigade der ukrainischen Armee, sagte:

„Ehre der Ukraine. Wir haben eine erfolgreiche Operation mit dem Bataillon Azov durchgeführt. Wir haben uns ihnen angeschlossen und eine erfolgreiche Umgruppierung durchgeführt. Wir führen weiterhin Kampfeinsätze durch. Unsere Moral ist stark, wir wissen, was wir tun und warum wir hier sind.“

Zuvor sagte Oleksiy Arestovych, ein Berater des Leiters des Büros des Präsidenten, dass die Azov-Kämpfer in Mariupol erhebliche Verstärkung erhalten hätten.

Die Nachrichtenagentur „Reuters“ meldete am Abend des 13. April 2022:

„Russland hat Agenturberichten zufolge die komplette Einnahme des Handelshafens der belagerten Stadt Mariupol bekanntgegeben. Das berichtet Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Tass zitiert das Ministerium in Moskau mit der Darstellung, es seien alle Geiseln auf den Schiffen im Hafen befreit worden. Die russischen Streitkräfte stehen nach Angaben des ukrainischen Militärs jetzt bereit, die Regionen Donezk und Cherson anzugreifen. Die Armee beruft sich in einem Facebook-Posting auf ,verfügbare Informationen‘.“

Die staatliche russische Nachrichtenagentur „Tass“ meldet:

„Der Handelshafen von Mariupol wurde vollständig von den Kämpfern des Bataillon Azov befreit, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, am Mittwoch. ,Der kommerzielle Seehafen in der Stadt Mariupol wurde vollständig von den Nazi-Kämpfern des Bataillon Azov befreit. Alle, die von den Nazis an Bord von Schiffen als Geiseln gehalten wurden, einschließlich ausländischer, wurden freigelassen‘, sagte er. Laut Konashenkov sind die verbleibenden ukrainischen Truppen und Azov-Kämpfer vollständig umzingelt und haben keine Möglichkeit, auszubrechen.“

Am 12. April 2022 hatte der „Tagesspiegel“ über die Lage in Mariupol berichtet: „Das seit Wochen belagerte Mariupol könnte bald ganz an Russland fallen. Die letzten Ukrainer kämpfen erbittert um die Hafenstadt.“

In der Ukraine gibt es zum einen das „Bataillon Azov“ und zum anderen die „Bewegung Azov“, die laut deutschen Sicherheitsbehörden unterschiedlich zu bewerten sind.

Der „BR“ wörtlich:

„Wichtig ist der Unterschied zwischen dem Asow-Regiment und der Asow-Bewegung. Letztere ist der politische Arm, das Regiment der militärische. Laut Informationen aus Sicherheitsbehörden spielt beim Regiment eine rechtsextreme Ideologie ,eher eine untergeordnete Rolle‘ – auch wenn zum Beispiel auf deren Flagge noch immer rechtsextreme Symbole zu sehen sind. Rechte Extremisten feiern sie als Helden. Die Asow-Bewegung, die offen rechtsextrem agiert, hat laut Experten wenig Rückhalt in der ukrainischen Bevölkerung. Die daraus entstandene Partei kam bei den Wahlen auf gut zwei Prozent und schaffte es nicht ins Parlament.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Live-Webinar heute um 18 Uhr: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft: Ausland kann Standort Deutschland viel Positives abgewinnen
05.06.2025

Hohe Kosten, teure Energie, viel Bürokratie – viele sehen den Wirtschaftsstandort Deutschland auf dem absteigenden Ast. Doch das Urteil...

DWN
Politik
Politik Trump spricht mit Putin – doch der Frieden in der Ukraine bleibt Illusion
05.06.2025

Putin droht offen mit Vergeltung, Trump schweigt dazu – und der Papst bittet um Gnade. Inmitten von strategischen Bombern,...

DWN
Politik
Politik Hitzeschutzplan für Sporttreibende: Das Gesundheitsrisiko soll gemindert werden
05.06.2025

Durch die Klimakrise wird es in Deutschland immer heißer. Gerade für Sporttreibende kann das im Sommer zur Gefahr werden: Mit ihrem neuen...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission startet Defizitverfahren gegen Österreich
05.06.2025

Österreich steht wegen seiner hohen Neuverschuldung unter Druck. Die EU-Kommission will ein Defizitverfahren einleiten – und könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerentlastungen: Bundesregierung will Investitionen ankurbeln
05.06.2025

Steuerliche Anreize sollen die deutsche Wirtschaft aus der Flaute holen. Die Bundesregierung setzt auf Abschreibungsmöglichkeiten und eine...

DWN
Politik
Politik Showdown in Washington: Merz trifft Trump – Annäherung oder Abrechnung?
04.06.2025

Bundeskanzler Friedrich Merz reist nach Washington, um Donald Trump die Hand zu reichen – doch der Empfang dürfte frostig werden....

DWN
Politik
Politik Bulgarien bekommt den Euro - nicht alle freuen sich darüber
04.06.2025

Die EU-Kommission macht den Weg frei: Bulgarien darf 2026 den Euro einführen. Doch im Land regt sich massiver Widerstand. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell auf Rekordkurs: Doch deutsche Anleger bleiben zurückhaltend – die Gründe
04.06.2025

Der Goldpreis steigt erneut auf ein beeindruckendes Niveau – doch die deutsche Nachfrage sinkt. Was steckt hinter dieser paradoxen...