Politik

Vor Midterm-Wahlen: Republikaner laufen Sturm gegen neue "Spezialbehörde für Desinformation"

Im Vorfeld der Zwischenwahlen hat die Biden-Regierung eine Behörde gegründet, die fortan bestimmt, was mit Blick auf die Themen Migration und Russland richtig und falsch ist.
06.05.2022 16:00
Aktualisiert: 06.05.2022 16:25
Lesezeit: 2 min
Vor Midterm-Wahlen: Republikaner laufen Sturm gegen neue "Spezialbehörde für Desinformation"
Das Kapitol in Washington spiegelt sich im Capitol Reflection Pool. (Foto: dpa) Foto: Michael Reynolds

Im Vorfeld der Ende des Jahres anstehenden Zwischenwahlen in den USA hat das Department of Homeland Security ein sogenanntes „Disinformation Governance Board“ gegründet. Wie das Magazin Politico berichtet, soll sich die neue Behörde auf „Desinformationen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit, insbesondere die irreguläre Migration und Russland“ fokussieren.

Zur Leiterin der Behörde wurde eine Dame ernannt, die in der Vergangenheit nicht nur das Außenministerium der Ukraine als Teil des Fulbright-Clinton Public Policy Fellowship beriet, sondern auch Leiterin der Abteilungen für Russland und Weißrussland beim National Democratic Institute war.

Wie FOX News am 5. Mai berichtete, wollen 13 republikanische Abgeordnete des House of Representatives nun mehr Informationen zu der neuen Behörde haben - etwa zur Organisationsform, den Mitgliedern, Zeitplänen und Empfehlungen. „Ihre jüngste Stellungnahme und Medienmitteilung zur Behörde sowie kürzlich erfolgte Briefings haben nur noch mehr Fragen und Befürchtungen aufgeworden“, zitiert FOX aus dem Brief der Abgeordneten. „Dieses Kommitee wird eine rigorose Kontrolle über die Behörde führen. Zusätzlich zu weiteren Informationen hinsichtlich der Gründung der Behörde verdienen die Amerikaner eine permanente Transparenz bezüglich der Diskussionen, Entscheidungen und Handlungen der Behörde.“

Der Minderheitsführer der Republikaner im Abgeordnetenhaus schrieb am 6. Mai auf Twitter: „Die selbe Partei, die über Jahre den Schwindel von der angeblichen russischen Beeinflussung der Präsidentschaftswahlen verbreitet hatte, Berichte zum Laptop von Hunter Biden unterdrückte (ein sich entwickelnder handfester Skandal um den Sohn des jetzigen Präsidenten Joe Biden - die Red.) und Eltern mit Terroristen gleichsetzte, glaubt, dass sie die Glaubwürdigkeit besitze, die Äußerungen der Bürger zu kontrollieren. Biden muss seinen Plan schnellstens beenden, ein orwellsches Wahrheitsministerium aufzubauen.“

Midterm-Wahlen stehen an

Der Widerstand aus der Republianischen Partei könnte mit den für November angesetzten Zwischenwahlen (Midterm Elections) zusammenhängen. Angesichts der Tasache, dass sowohl Präsident Joe Biden als auch seine Vize-Präsidentin Kamala Harris in Umfragen sehr schlecht abschneiden könnten die Demokraten versucht sein, mithilfe der neuen Behörde Meinungsäußerungen der politischen Gegner in sozialen Medien im Wahlkampf zu unterbinden - etwa, weil sie angeblich die Sicherheit des Landes gefährden oder „russische Propaganda“ darstellen könnten.

Die Midterm-Wahlen finden alle zwei Jahre statt und gelten als wichter Stimmungstest für die aktuelle Regierung. Darüber hinaus sind mit ihr gewichtige Machtverschiebungen im System verbunden: dem Wahlrecht der USA zufolge müssen dann ein Drittel der Senatorenposten und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt werden. Zugleich wird ein Teil der US-Gouverneure sowie die Zusammensetzung der Parlamente der meisten US-Bundesstaaten neu bestimmt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Politik
Politik General Breuer will alle jungen Männer mustern – Bundeswehr rüstet sich für den Ernstfall
03.11.2025

Ein Satz, der aufhorchen lässt: Alle jungen Männer sollen wieder gemustert werden. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führung als Schlüsselfaktor: Wie Chefs Mitarbeiter halten oder vertreiben
03.11.2025

Mitarbeiter kündigen selten wegen Gehalt oder Karrierechancen – entscheidend ist meist der Vorgesetzte. Eine Studie zeigt: Jeder zweite...

DWN
Politik
Politik „Wer zuerst schießt, stirbt als Zweites“ – USA planen Atomtests ohne Explosion: Das Comeback des nuklearen Wahnsinns
03.11.2025

Ein Aufschrei geht um die Welt: Die USA wollen wieder Atomwaffen testen – und zwar ohne nukleare Explosionen. Was US-Präsident Trump...

DWN
Finanzen
Finanzen Blackrock rät zu neuer Portfolio-Strategie: Private Märkte als Schlüssel zur Diversifikation
03.11.2025

Märkte und Kapitalflüsse verändern sich nachhaltig, sodass vertraute Allokationsregeln zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Wie sollten...

DWN
Politik
Politik Sanktionen zeigen Wirkung: Lukoil veräußert seine Tankstellen an schwedischen Öl-Milliardär
03.11.2025

Der russische Energieriese Lukoil steht unter massivem Druck amerikanischer Sanktionen. Nun verkauft der Konzern seine internationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft ÖPNV wird teurer: Deutschlandticket und Fahrpreise steigen 2026
03.11.2025

Ab dem neuen Jahr müssen Fahrgäste in vielen Städten und Regionen tiefer in die Tasche greifen: Das Deutschlandticket steigt von 58 auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft in dauerndem Krisenmodus: Jedes dritte Unternehmen plant Stellenabbau
03.11.2025

Eine aktuelle Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln zeichnet ein düsteres Bild für den Arbeitsmarkt: Mehr als ein...

DWN
Politik
Politik BSW ringt um Kurs und Führung – Wagenknechts Rolle bleibt unklar
03.11.2025

Beim zweitägigen Treffen von Vorstand und Landesvorsitzenden des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Berlin blieb eine zentrale Frage...