Deutschland

Deutsche Erzeugerpreise steigen um 33,5 Prozent

Die deutschen Hersteller haben ihre Erzeugerpreise so stark erhöht wie nie zuvor - um 33 Prozent innerhalb eines Jahres. Butter verteuerte sich um 70,9 Prozent.
20.05.2022 09:28
Lesezeit: 1 min
Deutsche Erzeugerpreise steigen um 33,5 Prozent
Die Erzeugerpreise für Butter stiegen um 70,9 Prozent. (Foto: dpa) Foto: Jan Woitas

Strom, Rindfleisch, Kaffee: Die deutschen Hersteller haben ihre Preise in Folge des Ukraine-Kriegs in Rekordtempo erhöht. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen im April binnen Jahresfrist um durchschnittlich 33,5 Prozent. "Dies war der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949", teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit.

Von Reuters befragte Ökonomen waren nur von 31,5 Prozent ausgegangen, nachdem die Rate im März noch bei 30,9 Prozent gelegen hatte. Damit stiegen die Preise auf Jahressicht den 17. Monat in Folge. Allein von März auf April ging es um 2,8 Prozent nach oben. "Die aktuellen Daten spiegeln auch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider."

Denn nach dem russischen Einmarsch am 24. Februar sind insbesondere Energieprodukte wie Erdgas deutlich teurer geworden, aber auch viele andere Güter wie Nahrungsmittel. Für die Konsumenten in Deutschland sind das schlechte Nachrichten, da sie sich auf anhaltend hohe Preissteigerungen einstellen müssen. Denn der Handel gibt bereits Teile davon an die Endverbraucher weiter.

Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Aktuell ist die Inflationsrate mit 7,4 Prozent bereits so hoch wie seit 1981 nicht mehr.

Hauptverantwortlich für die höheren Erzeugerpreise war den Statistikern zufolge abermals Energie. Sie verteuerte sich im April um durchschnittlich 87,3 Prozent. Erdgas kostete 154,8 Prozent mehr als im April 2021, Strom 87,7 und leichtes Heizöl 102,1 Prozent mehr. Klammert man Energie aus, lagen die Erzeugerpreise insgesamt nur um 16,3 Prozent über dem Vorjahr.

Bei Nahrungsmitteln lag der Aufschlag im Schnitt bei 17,3 Prozent. Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+70,9 Prozent zum April 2021, +11,4 Prozent zum März 2022). Nicht behandelte pflanzliche Öle kosteten 70,0 Prozent mehr als im Vorjahr, Rindfleisch war 41,6 Prozent und Kaffee 30,8 Prozent teurer.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelsriesen setzen Verbraucher unter Druck – Gutachten kritisiert Marktmacht
21.11.2025

Steigende Lebensmittelpreise sorgen bei vielen Verbrauchern für Unmut – und laut einem aktuellen Gutachten der Monopolkommission liegt...

DWN
Politik
Politik Klimagipfel unter Druck: Deutschland fordert ambitioniertere Ziele
21.11.2025

Die Gespräche auf der Weltklimakonferenz befinden sich in einer entscheidenden Phase – doch aus Sicht des deutschen Umweltministers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mobilitätsstudie zeigt Wandel: Autos stehen öfter still – Fußverkehr gewinnt an Bedeutung
21.11.2025

Eine neue bundesweite Mobilitätsstudie legt offen, wie sich das Verkehrsverhalten der Menschen in Deutschland verändert. Zwar bleibt das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Small Talk im Job: In 5 Schritten souverän werden
21.11.2025

Im Job entscheidet oft nicht nur Fachwissen, sondern auch wirkungsvolle Kommunikation. Besonders Small Talk kann Türen öffnen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs im Fall: Marktverwerfungen schüren Angst vor Krypto-Crash – BTC-Kurs zeitweise unter 82.000 Dollar
21.11.2025

Der Bitcoin-Kurs stürzt im Freitagshandel erneut ab und sorgt unter Anlegern für wachsende Verunsicherung. Experten warnen vor einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bovenschulte mahnt zum Handeln: Bundesratspräsident fordert mehr soziale Gerechtigkeit
21.11.2025

Mit deutlichen Worten hat der neue Bundesratspräsident Andreas Bovenschulte seinen Amtsantritt genutzt, um auf die wachsende soziale...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Märkte unter Druck – Sorgen um Zinsen und Angst vor Gold-Steuer
21.11.2025

Der Goldpreis steht zwischen starken US-Daten, geopolitischer Unsicherheit und neuen Risiken in Europa unter Druck. Zinssorgen und und eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Rüstungsindustrie im Boom: Milliardeninvestitionen und strategische Unabhängigkeit
21.11.2025

Europa erlebt einen historischen Aufschwung ihrer Verteidigungsindustrie, der maßgeblich von geopolitischen Spannungen und wachsender...