Deutschland

Deutsche Wirtschaft geht vorübergehend auf Talfahrt

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW): BIP wird im zweiten Quartal wohl "vorübergehend etwas schrumpfen".
25.05.2022 12:29
Lesezeit: 1 min
Deutsche Wirtschaft geht vorübergehend auf Talfahrt
Deutsche Wirtschaft auf Talfahrt: Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verharrt im Mai bei 83 Punkten. (Foto: dpa)

Der Ukraine-Krieg und die Pandemielage in China bremsen die deutsche Konjunktur nach Ansicht des Berliner Instituts DIW vorübergehend aus. "Angesichts des schwierigen Umfelds hält sich die deutsche Wirtschaft zwar noch gut. Dennoch wird das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal wohl vorübergehend etwas schrumpfen", sagte DIW-Experte Guido Baldi am Mittwoch voraus. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verharrt demnach im Mai bei 83 Punkten. Gegenüber April hat es sich kaum verändert und liegt weiterhin deutlich unter seinem neutralen Wert von 100.

Dank steigender Investitionen war die Wirtschaft hierzulande im ersten Quartal trotz Corona-Krise und des Krieges vor den Toren der EU leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Januar und März um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Doch vor allem die deutsche Industrie sei von den Auswirkungen der internationalen Krisen betroffen, so das DIW. Die schon seit der Pandemie bestehenden Lieferengpässe könnten sich kaum entspannen und sorgten für einen anhaltenden Mangel an Vorprodukten und Rohstoffen. Der Produktionsstau im verarbeitenden Gewerbe löst sich dem DIW zufolge nur langsam auf, so dass der hohe Auftragsbestand nur schleppend abgearbeitet werden kann.

Bei den Dienstleistern sei die Lage besser. So belebten die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen und das Frühlingswetter den Tourismus und die Gastronomie. Dieser Erholungsprozess läuft aus Sicht der Berliner Forscher allerdings schrittweise aus. Immer mehr beeinträchtigten zudem die ökonomische Unsicherheit und die starke Teuerung die Kauflust der Menschen. Die Entlastungspakete dürften die Inflation nur vorübergehend etwas dämpfen. "Entscheidend für die Konjunktur und die Inflation sind momentan der weitere Verlauf des Krieges in der Ukraine und die chinesische Pandemiepolitik", sagte DIW-Experte Baldi.

Derweil leidet auch der Einzelhandel unter der gegenwärtigen Situation. So ergab eine deutschlandweite Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter mehr als 700 Handelsunternehmen, dass es den Einzelhändlern nicht gelingt, die Umsätze auf ein Vorkrisenniveau zu steigern.

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: US-Aktien steuern mit Gewinnen auf das Jahresende zu, Goldpreis erreicht neues Rekordhoch
22.12.2025

Die US-Aktien legten am Montag zu, wobei die drei großen Indizes den dritten Tag in Folge Gewinne verzeichneten. Gold setzte seine Rallye...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Wirtschaft: Fed-Zurückhaltung bremst Wachstum und Aktienmärkte weltweit
22.12.2025

Nach der starken Rally an den Aktienmärkten mehren sich die Zweifel, ob das globale Wachstum ohne neue geldpolitische Impulse tragfähig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeskartellamt verhängt zehn Millionen Euro Bußgeld
22.12.2025

Zehn Millionen Euro Bußgeld – das klingt nach wenig für Deutschlands oberste Wettbewerbshüter. Tatsächlich ist es ein deutlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Persönliche Daten bei Banken: Was Sie preisgeben müssen - und was nicht
22.12.2025

Bevor Banken Konten, Kredite oder Depots freigeben, sammeln sie umfangreiche Daten. Doch nicht jede Auskunft ist verpflichtend – viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Schaeffler-Aktie vor dem Ausbruch: Zehn Prozent Umsatz aus neuen Geschäften
22.12.2025

Während andere Rüstungsaktien nach ihrer Rally ins Stocken geraten, schiebt sich ein Industriekonzern überraschend nach vorn. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fallender Ölpreis hält Kraftstoffpreise vor den Feiertagen niedrig
22.12.2025

Der Ölpreis ist erstmals seit Beginn des Ukrainekriegs unter 60 US-Dollar gefallen. Für Verbraucher bedeutet das niedrige...

DWN
Technologie
Technologie Smart Cities: Fluch oder Segen?
22.12.2025

Smart Cities sind längst keine Zukunftsmusik mehr. In Städten wie Grevenbroich testen Sensoren, Kameras und KI das urbane Leben der...

DWN
Politik
Politik EU-Ukraine-Finanzierung: Milliardenkredit ohne Zugriff auf russisches Vermögen – die Hintergründe
22.12.2025

Die EU sucht nach Wegen, die Ukraine finanziell zu stützen, ohne neue politische Bruchlinien in der Union zu erzeugen. Doch welche Folgen...