Politik

China wirft NATO und USA Einmischung, Übertreibung und Doppelmoral vor

Die USA versuche, so der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin, "Chinas Entwicklung einzudämmen und zu unterdrücken und die Vorherrschaft und Macht der USA zu wahren".
27.05.2022 14:25
Lesezeit: 1 min
China wirft NATO und USA Einmischung, Übertreibung und Doppelmoral vor
Wang Wenbin, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, reagiert während der täglichen Pressekonferenz im Außenministerium in Peking auf eine geopolitische Grundsatzrede von US-Außenminister Antony Blinken. (Foto: dpa)

Die USA verbreiten aus Sicht der chinesischen Regierung falsche Informationen und übertreiben die Bedrohung durch China. In einer Reaktion auf die Grundsatzrede von US-Außenminister Antony Blinken zu China warf Außenamtssprecher Wang Wenbin den USA am Freitag ferner vor, sich in innere Angelegenheiten Chinas einzumischen und dessen Innen- und Außenpolitik zu diskreditieren.

"Der Zweck ist, Chinas Entwicklung einzudämmen und zu unterdrücken und die Vorherrschaft und Macht der USA zu wahren", sagte Wang Wenbin in Peking vor der Presse in einer länglichen Antwort. Die sogenannte "regelbasierte internationale Ordnung" sei nichts anderes als ein Regelwerk, das die USA und eine Handvoll Länder formuliert hätten.

In seiner Rede hatte Blinken China trotz der akuten Krise durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine auf lange Sicht als größte Herausforderung für die internationale Ordnung dargestellt. China sei das einzige Land, "das sowohl die Absicht hat, die internationale Ordnung umzugestalten, und zunehmend auch die wirtschaftliche, diplomatische, militärische und technologische Macht, um dies zu tun". Er versicherte aber, dass die USA einen neuen Kalten Krieg vermeiden wollten.

Wang Wenbin kritisiert westliche "Doppelmoral"

Zudem kritisierte Wang Wenbin laut dem staatlichen Online-Portal "german.china.org.cn", dass die NATO "mit Doppelmoral handeln" würde, wenn sie einerseits ihre Mitgliedsländer auffordere, ihre Militärausgaben zu erhöhen, und andererseits "die normale Verteidigung und militärische Modernisierung Chinas" schlecht rede.

Zum russisch-ukrainischen Krieg sagte Wang Wenbin, China unterstütze die "Fortsetzung der Friedensgespräche" zwischen Russland und der Ukraine und fordere die EU und die NATO auf, einen "umfassenden Dialog" mit Russland zu führen, um den Aufbau eines "ausgewogenen, wirksamen und nachhaltigen Sicherheitsrahmens in Europa" zu fördern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...