Das Embargo gegen Russland wirbelt den weltweiten Öltanker-Verkehr durcheinander. Bisher waren Tanker, die von den russischen Ostseehäfen nach Hamburg oder Rotterdam fuhren, zwei oder drei Wochen unterwegs. Jetzt sind die Giganten der Meere zwei oder drei Monate auf hoher See, um Indien und China zu erreichen, schreibt der Blog Zero Hedge.
Die Entscheidung Europas, kein russisches Öl mehr zu kaufen, dürfte seine Versorgungsmöglichkeiten einschränken und die Ölpreise in den kommenden Monaten in die Höhe treiben. Indien hingegen, das traditionell vor allem Öl aus dem Nahen Osten bezogen hat, erhöht nun seine Käufe von russischem Öl.
Insgesamt werde diese Umschichtung auch zu höheren Versicherungs-, Transport- und Finanzierungskosten für Ladungen führen, so Zoltan Pozsar, Global Head of Short-Term Interest Rate Strategy bei der Credit Suisse und ehemaliger Beamter des US-Finanzministeriums, gegenüber dem Wall Street Journal.
Ein teurerer Energiehandel - bedingt durch das Ende des freien Handels, der ausschließlich auf Marktsignalen von Angebot, Nachfrage und Preis basiert - könnte Rohstoffe in den Mittelpunkt der nächsten Weltwirtschaftskrise rücken, so Pozsar gegenüber der Zeitung.