Unternehmen

Tesla: Milliardenverluste und Fachkräftemangel

Die neue Tesla Fabrik in Grünheide fährt derzeit hohe Verluste ein, und findet gleichzeitig keine Fachkräfte.
24.06.2022 09:40
Aktualisiert: 24.06.2022 09:40
Lesezeit: 1 min
Tesla: Milliardenverluste und Fachkräftemangel
Mit Problemen Fachkräfte zu finden: Die Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Hohe Verluste: Die neuen Tesla–Fabriken in Grünheide und Austin im US-Bundesstaat Texas fahren derzeit nach Aussagen des Konzernchefs Elon Musk Milliarden-Verluste ein. Der Grund: Ein Mangel an Batterien und Lieferkettenprobleme wegen der Lage in den chinesischen Häfen.

Die beiden Fabriken in Berlin und Austin, so Musk in einem am Mittwoch geführten Video-Interview mit dem Fanclub Tesla Owners of Silicon Valley „sind im Moment gigantische Geld-Öfen. Es ist wirklich wie ein gigantisches Dröhnen, dieses Geräusch von brennendem Geld. Ein absoluter Albtraum. Und wir sind noch nicht damit durch.“

Weiter meinte er, dass es jetzt darum gehe, den Betrieb am Laufen zu halten, damit die Beschäftigten weiterbezahlt würden und der Konzern nicht in die Insolvenz gerate. Musk hatte jüngst vor einem wirtschaftlichen Abschwung gewarnt und Job-Kürzungen bei Tesla angekündigt.

Im Widerspruch dazu hat der E-Autobauer zumindest in Grünheide bei Berlin Probleme damit, genügend Angestellte für seine gigafactory zu finden. Laut IG Metall liege das unter anderem an zu niedrigen Löhnen. Facharbeiter könnten bei anderen Autoherstellern deutlich mehr verdienen. Auch hätten sich Angestellte am Standort Grünheide über unzureichende oder ungleiche Gehälter beschwert.

Durchschnittlich würden im neuen Tesla-Werk in Brandenburg die Fachangestellten rund 20 Prozent weniger Lohn erhalten als bei anderen Autoherstellern, die Tarifverträge mit der IG Metall geschlossen haben.

Die IG Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze meinte, dass zwar viele Menschen an einem Wechsel zu Tesla interessiert wären, entschieden sich aber dagegen, weil sie bei anderen Automobilunternehmen teilweise deutlich mehr verdienen.

Tesla eröffnete im März dieses Jahres seine Gigafactory mit rund 3.000 Mitarbeitern und lieferte auch bereits die ersten Fahrzeuge aus. Das Ziel des E-Autobauers ist es, dass pro Jahr rund 500.000 Elektroautos vom Band rollen. Damit das gelingt, will der US-Konzern auf dem 23 Hektar großen Gelände in Brandenburg künftig rund 12.000 Angestellte beschäftigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundeswirtschaftsministerin Reiche drängt auf zügigen Bau neuer Gaskraftwerke
22.07.2025

Der Ausbau der Energieversorgung in Deutschland steht vor einer kritischen Weggabelung. Bundeswirtschaftsministerin Reiche setzt auf...

DWN
Politik
Politik EU-Lohntransparenz: Was Sie jetzt über Gehälter wissen dürfen – und was nicht
22.07.2025

Darf ich bald wissen, was mein Kollege verdient? Die neue EU-Richtlinie bringt Klarheit – aber auch Pflichten, Fristen und Sanktionen....

DWN
Technologie
Technologie Nachhaltige KI: Künstliche Intelligenz kann mehr, wenn der Mensch wieder mitentscheidet
21.07.2025

Künstliche Intelligenz kann nur dann Vertrauen schaffen, wenn sie nachvollziehbar ist. Wie Unternehmen KI nachhaltig, sicher und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Börsen: Wall Street nach Trumps Angriff auf die Fed im Zangengriff
21.07.2025

Trump attackiert die Fed, der Dollar wankt und Investoren wetten auf die große Börsenrallye – doch was passiert, wenn sich die Bullen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Politökonom Mark Blyth: Inflation bleibt – weil sich die Welt strukturell verändert
21.07.2025

Die Inflation ist nicht mehr temporär – sie ist strukturell. Politökonom Mark Blyth erklärt, warum Zinsen versagen, Angebotspolitik...

DWN
Politik
Politik Deutscher General Freuding: Russland plant Angriff auf Ukraine mit 2.000 Drohnen
21.07.2025

Russland rüstet zum massiven Drohnenschlag: 2.000 unbemannte Flugkörper sollen gleichzeitig auf die Ukraine losgelassen werden – ein...

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg eskaliert: EU zahlt, doch Amerika blutet
21.07.2025

Donald Trump diktiert neue Zölle, Brüssel verhandelt im Nebel – und Europas Wirtschaft steht vor einem Scherbenhaufen. Sollte das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche-Börse-Chef Leithner fordert: Mehr privates Kapital für die Rente
21.07.2025

Privates Kapital könnte zum entscheidenden Hebel für die Rentensicherung in Deutschland werden. Doch wie lässt sich die Beteiligung...