Weltwirtschaft

Chinesische Airlines kaufen fast 300 Airbus-Flugzeuge

Lesezeit: 2 min
01.07.2022 17:29
Mit der Erholung des Luftverkehrs nach der Corona-Pandemie werden wieder mehr Flugzeuge verkauft. Der europäische Konzern Airbus setzt in China knapp 300 Flieger ab.
Chinesische Airlines kaufen fast 300 Airbus-Flugzeuge
Stark gefragte Flugzeugtypen wie der Airbus A320neo müssen mehrere Jahre im Voraus bestellt werden. (Foto: dpa)
Foto: Lukas Schulze

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat in China an einem Tag fast 300 Passagierjets verkauft. Der Hersteller und die Fluggesellschaften China Southern, China Eastern, Air China und Shenzhen Airlines gaben am Freitag Großbestellungen für insgesamt 292 Mittelstreckenmaschinen aus der Modellfamilie A320neo bekannt. Damit punktete der Dax-Konzern erneut gegenüber seinem Konkurrenten Boeing aus den USA.

Die jüngsten Großbestellungen für Airbus kommen nur wenige Wochen vor der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough, auf der die Flugzeughersteller üblicherweise um große Aufträge buhlen. Nun gab China Eastern Airlines die Bestellung von 100 A320neo-Jets bekannt. Air China ordert 64 Maschinen der Reihe und ihre Tochter Shenzhen Airlines weitere 32 Stück. Zuvor hatte bereits China Southern Airlines den Kauf von 96 Exemplaren der A320neo angekündigt. Zudem will das Unternehmen weitere Maschinen leasen.

Laut Preisliste kommen die chinesischen Aufträge vom Freitag auf einen Gesamtwert von mehr als 37 Milliarden US-Dollar (35,4 Milliarden Euro). Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Rabatte üblich. China Southern Airlines wies in der Mitteilung selbst darauf hin, dass der tatsächliche Preis geringer sei.

Bei den Deals handelt es sich um die ersten größeren Flugzeugaufträge aus China seit rund drei Jahren. Airbus und Boeing ringen seit Jahren um die Vorherrschaft auf dem Luftfahrtmarkt im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Zwar leidet der dortige Flugverkehr weiterhin stark unter den harten Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Allerdings müssen stark gefragte Flugzeugtypen wie der Airbus A320neo mehrere Jahre im Voraus bestellt werden, da die Auftragsbücher der Hersteller gerade in diesem Segment prall gefüllt sind - und die Produktion auf lange Zeit ausgebucht.

Die bestellten Jets für China Southern sollen in den Jahren 2024 bis 2027 ausgeliefert werden, zudem will die Gesellschaft 19 Maschinen der Reihe leasen. Air China erwartet ihre neuen Flugzeuge in den Jahren 2023 bis 2027, Shenzhen Airlines zwischen 2024 und 2026.

China Southern Airlines war bisher Boeings wichtigster Kunde in dem Land, hat aber auch viele Airbus-Jets in der Flotte. Im Mai hatte die Gesellschaft allerdings mehr als 100 fest bestellte Mittelstreckenjets vom Typ Boeing 737 Max aus ihrer kurzfristigen Flottenplanung genommen. Als Grund nannte das Unternehmen Unsicherheiten mit Blick auf die Auslieferungen.

Airbus und Boeing hatten ihre Flugzeugproduktion wegen der Corona-Pandemie deutlich gedrosselt. Zudem durfte Boeing seine 737-Max-Jets erst seit Herbst 2020 wieder ausliefern, als die USA das Flugverbot nach Abstürzen für den Typ aufgehoben hatten. Boeing fährt die Produktion der Reihe seither wieder hoch, zuletzt auf 31 Jets pro Monat.

Airbus ist bei der Modellfamilie A320neo schon ein gutes Stück weiter. Von zuletzt 45 bis 50 Maschinen soll die Produktion bis 2023 auf 65 Exemplare pro Monat nach oben gehen. Das wäre mehr als je zuvor. Bis Mitte des Jahrzehnts hat sich Airbus-Chef Guillaume Faury eine Rekordproduktion von monatlich 75 Jets zum Ziel gesetzt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...