Deutschland

Telekom-Chef: Das Label „Made in Germany“ bröckelt überall

Der Chef der deutschen Telekom mahnt in scharfen Worten vor dem Verfall des Labels „Made in Germany“ und zeigt deutlich die Missstände auf.
22.08.2022 09:52
Aktualisiert: 22.08.2022 09:52
Lesezeit: 1 min

Der Telekom-Chef Timotheus Höttges warnte vor Problemen für die Innovationskraft in Deutschland. „Durch den großen Wohlstand hat sich eine gewisse Arroganz bei uns eingeschlichen. Doch das Label ,Made in Germany‘ bröckelt überall“, so Höttges gegenüber der Augsburger Allgemeinen.

Deutschland schneide etwa bei der Digitalisierung des öffentlichen Dienstes schlechter als Griechenland ab. „Und in anderen Ländern gibt es nicht so ein Chaos an den Flughäfen wie bei uns. Und Großprojekte funktionieren bei uns leider oft nicht mehr.

Auch den Trend zum Homeoffice sieht Höttges inzwischen kritisch. „Durch das Homeoffice ist ein hohes Maß an Vitalität in unserer Konzernzentrale verloren gegangen“. Homeoffice sei zwar nicht mehr wegzudenken, aber virtuell bleibe das persönliche Gespräch und die Kreativität oft auf der Strecke. „Ich appelliere deshalb an die Beschäftigten: Kommt zurück in die Büros. Wir brauchen den persönlichen Austausch.“

Folgen der Corona-Krise

Viele Beschäftigte, die seit der Coronakrise mobil von zuhause aus arbeiten, unterschätzten zudem, was sie für ihre Kollegen zwischenmenschlich bedeuteten und wie wichtig persönliche Netzwerke seien, sagte der Manager. „Und wie sehr gerade neue und junge Beschäftigte darauf angewiesen sind, mit Menschen statt an Monitoren zu arbeiten.“

Abschaffen will Höttges die Regelungen aber nicht. „Natürlich können Beschäftigte weiter im Homeoffice bleiben, wenn sie in Ruhe an etwas arbeiten“, betonte er. „Aber Homeoffice ist ein Stück weit auch ein Privileg: Gut 20.000 unserer Beschäftigten sind täglich draußen bei den Menschen. Die haben keine Chance auf Homeoffice.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CATL erobert Europa - Wie der Batterie-Gigant die Autobranche erobert
21.05.2025

Volkswagen, BMW, Mercedes und Stellantis – sie alle sind abhängig von CATL-Batterien. Während der chinesische Weltmarktführer in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deindustrialisierung läuft: Firmensterben auf Höchststand seit 2011
21.05.2025

Habecks Energiewende ist gescheitert – mit katastrophalen Folgen für die Wirtschaft: Die Zahl der Unternehmensschließungen lag im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Corona-Lockdown: Gericht weist Schadenersatzklage wegen Ladenschließungen ab
21.05.2025

Non-Food-Händler forderten Millionenentschädigung wegen coronabedingter Ladenschließungen. Der Vorwurf: Eindeutige Verletzung mehrerer...

DWN
Politik
Politik AfD Ausschussvorsitz: Schwarz-Rot verhindert AfD-Politiker - AfD-Kandidatin scheitert im Haushaltsausschuss
21.05.2025

In sechs Ausschüssen des Bundestags hat die Partei „Alternative für Deutschland“ ein Vorschlagsrecht. Wie die SPD haben CDU und CSU...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Überlebensfaktor Cashflow-Management: Wie kleine Unternehmen Liquidität in den Griff bekommen
21.05.2025

Während die EU neue Regulierungen gegen Russland diskutiert und die Zentralbanken die Zinsen weiter hochhalten, kämpfen viele kleine und...

DWN
Politik
Politik Amerika: Hat Joe Biden jemals wirklich die USA regiert?
21.05.2025

Wurde die US-Regierung per Autopen (Unterschriftenautomat) gesteuert? Ein Bericht enthüllt, dass fast alle Biden-Dokumente maschinell...

DWN
Politik
Politik Trumps „Goldener Schild“: USA planen milliardenschweren Raketenschutzschirm
21.05.2025

Donald Trump plant einen gigantischen Raketenabwehrschild – und will ihn in drei Jahren funktionsfähig sehen. Der „Goldene Schild“...

DWN
Politik
Politik Historischer Entscheid: Ungarn verlässt als erstes EU-Land den Internationen Strafgerichtshof
21.05.2025

Das ungarische Parlament hat den Austritt des EU-Landes aus dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) gebilligt. Ungarn ist damit das...