Die Kosten für die Hamburger Elbphilharmonie waren ursprünglich auf 77 Millionen Euro kalkuliert worden. Heute stehen circa 800 Millionen Euro auf der Rechnung. Das ist mehr als zehnmal so viel wie geplant.
Die enorme Kostensteigerung sei vor allem auf die zu frühe Ausschreibung des Projekts zurückzuführen, sagt der Bund der Steuerzahler Hamburg. Beim Bau des Konzerthauses im Hamburger Hafen habe das Land mindestens 150 Millionen Euro verschwendet.
Denn noch bevor die Entwurfsplanung abgeschlossen war, wurde das Bauprojekt bereits ausgeschrieben. Dies führte zu teuren baubegleitenden Planungen, die „teilweise im Chaos endeten“ und für eine monatelange Stilllegung der Baustelle sorgten.
Im Juni stimmte die Hamburgische Bürgerschaft einer neuen Vereinbarung zwischen dem Bauunternehmen Hochtief und der Stadt zu. Trotz der dramatischen Kostensteigerung befürwortete der Steuerzahlerbund diese Neuordnungs-Vereinbarung. Denn eine Kündigung der Verträge wäre für den Steuerzahler deutlich teurer geworden, als öffentlich dargestellt.
Zu einem Globalpauschalfestpreis von 575 Millionen Euro liefert Hochtief das Gebäude im Jahr 2016 schlüsselfertig ab. Das Büro Herzog & de Meuron übernimmt die Kontrolle und wird dafür mit über 100 Millionen Euro „geradezu fürstlich entlohnt“, so der Bund der Steuerzahler. Es sei zudem an der Bauzeit-Verzögerung „nicht unschuldig“.
Aus seinen Fehlern bei der Elbphilharmonie habe der Hamburger Senat aber gelernt, sagt der Bund der Steuerzahler. Der Senat habe einen verbindlichen Anforderungskatalog an zukünftige Bauprojekte vorgelegt, der ähnliche Entwicklungen wie bei der Elbphilharmonie verhindern soll. Der Bund der Steuerzahler hofft, dass das Congress Center Hamburg nicht ähnlich aus dem Ruder laufen werde wie die Elbphilharmonie.