Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) ist nicht transparent. Zu diesem Ergebnis kommt der jetzt veröffentlichte Aid Transparency Index (ATI). Im Vergleich zu allen anderen multilateralen Entwicklungshilfe-Organisationen nimmt die EBWE den letzten Platz ein.
60 Geberorganisationen wurden untersucht, davon arbeiten 17 Organisationen multilateral. 13 bekamen die Bewertung sehr gut, gut oder fair.
Die Gesamtnote für multilaterale Organisationen liegt im Durchschnitt bei 53 Prozent. Damit liegen die multilateralen weit über dem Index-Durchschnitt von 33 Prozent.
Die EBWE ist von diesem Transparenz-Wert weit entfernt. Sie komm nur auf 24,5 Prozent – und fällt damit in die vorletzte Kategorie: „mangelhaft“.
Untersucht wurden 39 Indikatoren, die in drei Ebenen unterteilt waren: Verpflichtung zur Transparenz (10 Prozent), Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Organisation (25 Prozent) und unternommene Aktivitäten (65 Prozent).
Das schlechte Abschneiden der EBWE ist darauf zurückzuführen, dass sie die einzige multilaterale Organisation ist, die ihre Informationen nicht in einer maschinenlesbaren Form veröffentlicht.
Nach eigenen Angaben ist die EBWE: „Eine Internationale Finanzinstitution, die Projekte in 30 Ländern von Mitteleuropa bis nach Zentralasien unterstützt. Die Bank investiert vor allem bei Kunden im Privatsektor, deren Bedürfnisse der Markt nicht vollständig befriedigen kann, und fördert den Übergang zur offenen und demokratischen Marktwirtschaft.“
Mehr ist allerdings schwer zu erfahren. Auch eine Auswahl der Projekte der EBWE ist nicht aufschlussreich. Wohin die Gelder der EBWE genau gehen, ist nicht ersichtlich.
Zweiter Verlierer ist die Europäische Investitionsbank (EIB). Mit 26,6 Prozent schafft sie es nur knapp vor die EBWE. Sie ist ebenfalls in der Kategorie „mangelhaft“ gewertet.
Die beiden weiteren multilateralen Organisationen aus der Kategorie „mangelhaft“ sind der Internationale Währungsfonds (IWF) mit 31,83 Prozent und gleich dahinter die Weltbank (IFC) mit 30,31 Prozent.
Zum Vergleich: Die African Development Bank (AfDB) erreicht 63,7 Prozent und landet in der Kategorie gut.