Deutschland

Deutsche Bürger zahlen mehr Steuern als je zuvor

Im Oktober lagen die deutschen Steuereinnahmen 3,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Finanzminister Wolfgang Schäuble profitiert von den geringen Zinsen und von der hohen Beschäftigung. Trotz der höheren Einnahmen, macht der Staat weiter Schulden.
21.11.2013 13:09
Lesezeit: 1 min

Der Bund und die Länder haben im Oktober erneut einen deutlichen Zuwachs ihrer Steuereinnahmen verzeichnet. Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums vom Donnerstag flossen dem Fiskus gut 39 Milliarden Euro in die Kassen und damit 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Positiv zu Buche schlug vor allem der Zuwachs bei den Lohnsteuer-Einnahmen um 6,7 Prozent auf gut 12 Milliarden Euro. In seinem neuen Monatsbericht führte das Ministerium den Anstieg auf die hohe Beschäftigung zurück. Die stark vom privaten Konsum abhängigen Umsatzsteuer-Einnahmen kletterten um 4,5 Prozent auf gut 16 Milliarden Euro.

Im bisherigen Jahresverlauf liegen die Steuereinnahmen im erwarteten Trend. Von Januar bis Oktober stiegen sie insgesamt um 3,3 Prozent. Experten hatten für 2013 einen Zuwachs um 3,4 Prozent auf rund 570,3 Milliarden Euro vorhergesagt.

Das Ministerium geht davon aus, dass die Wirtschaft weiter wächst und spricht von einer breitangelegten konjunkturellen Erholung. Die jüngsten Daten und das insgesamt günstige Umfeld signalisierten, „dass die Kräfte überwiegen, die in Richtung eines Aufschwungs wirken“.

Im dritten Quartal war das deutsche BIP um 0,3 Prozent gestiegen und hatte die Wirtschaft im gesamten Euroraum vor einer Stagnation bewahrt.

Weitere Impulse für die heimische Konjunktur dürften dem Ministerium zufolge wegen der guten Auftragslage aus der Industrie kommen. Zudem werde der private Konsum das Wachstum wie bisher ankurbeln. „Auch die Investitionen werden sich voraussichtlich allmählich erholen.“

Für 2014 peilt die Bundesregierung ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent an, nach 0,5 Prozent in diesem Jahr. Carsten-Patrick Meier, Geschäftsführer und Inhaber von Kiel Economics, hält diese Prognosen für zu negativ. Die massiven Steuereinnahmen sprächen eher für ein Wachstum um 2,5 Prozent (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...